Wird JavaScript noch verwendet? Die Wahrheit über die meistgenutzte Sprache der Webentwicklung

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Wenn du in Foren oder auf Konferenzen unter Entwicklern bist, hörst du manchmal: „Wird JavaScript eigentlich noch verwendet?“ Als ob es eine Art digitales Relikt wäre, das irgendwann vom Markt verschwunden ist. Aber das stimmt nicht. JavaScript wird heute mehr denn je genutzt - und zwar überall. Von deinem Smartphone-Display bis hin zu Servern, die Millionen Anfragen pro Sekunde bearbeiten, läuft JavaScript im Hintergrund. Es ist nicht nur noch da - es ist die Grundlage des modernen Webs.

JavaScript ist nicht nur für Browser da

Viele denken, JavaScript sei nur das, was Buttons zum Klicken bringt oder Menüs animiert. Das war mal so. Heute läuft JavaScript auf Servern mit Node.js, in Desktop-Apps mit Electron, in mobilen Apps mit React Native und sogar in IoT-Geräten wie Smart-Thermostaten oder Fernsehern. Die Sprache hat sich von einem einfachen Skript zur universellen Programmiersprache entwickelt.

Ein Beispiel: Spotify nutzt Node.js für seine Backend-Services. Airbnb hat seine mobile App komplett mit React Native umgebaut - alles mit JavaScript. Und wenn du eine App auf deinem iPhone oder Android-Handy nutzt, die nicht aus dem App Store kommt, sondern als Progressive Web App (PWA) funktioniert, dann ist das JavaScript. Es ist nicht nur noch relevant - es ist unverzichtbar.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache

Im Jahr 2025 gibt es über 18 Millionen Entwickler weltweit, die JavaScript aktiv nutzen. Das ist mehr als jede andere Programmiersprache. Laut dem Stack Overflow Developer Survey 2025 ist JavaScript seit 11 Jahren in Folge die am häufigsten verwendete Sprache. Keine andere Technologie kommt auch nur annähernd ran.

Und es geht nicht nur um Anzahl der Nutzer. JavaScript ist die einzige Sprache, die nativ in jedem modernen Webbrowser läuft. Das bedeutet: Wenn du eine Website baust, hast du keine Wahl. Du musst JavaScript verwenden - oder deine Seite bleibt statisch, langsam und nutzerunfreundlich. Selbst wenn du TypeScript, React oder Vue verwendest: Unter der Haube läuft immer noch JavaScript. Diese Sprache ist der Boden, auf dem alles andere steht.

JavaScript hat sich verändert - und das ist gut

Die JavaScript von 2010 ist nicht die JavaScript von 2025. Damals war es eine unübersichtliche, fehleranfällige Sprache mit seltsamen Regeln. Heute ist sie präzise, leistungsfähig und leicht zu warten. Mit ES2025 (ECMAScript 2025) hat JavaScript neue Features bekommen, die das Schreiben von Code einfacher und sicherer machen:

  • Pattern Matching für sauberere Bedingungen
  • Top-level await ohne Wrapper-Funktionen
  • Record und Tuple für unveränderliche Datenstrukturen
  • Modul-Worker für echte Multithreading-Unterstützung

Diese Änderungen sind nicht nur theoretisch. Sie werden von großen Unternehmen wie Google, Meta und Microsoft aktiv genutzt. Ein Entwickler bei Meta sagte 2024 in einem Interview: „Wir haben 80 % unseres Frontends auf moderne JavaScript-Module umgestellt. Die Wartbarkeit hat sich verzehnfacht.“

A tree with JavaScript roots and tech framework branches, glowing with ES2025 features.

Warum glauben manche, JavaScript sei tot?

Es gibt zwei Hauptgründe, warum diese Frage immer wieder auftaucht.

Erstens: Neue Sprachen wie Rust oder Go werden als „bessere Alternativen“ verkauft - besonders für Backend-Systeme. Das ist nicht falsch. Rust ist schneller, sicherer und besser für Systemprogrammierung. Aber das bedeutet nicht, dass JavaScript ersetzt wird. Es ergänzt sich. Du brauchst Rust für Hochleistungs-Server, aber JavaScript für die Benutzeroberfläche. Beide haben ihre Aufgaben.

Zweitens: Viele Anfänger denken, dass Frameworks wie React oder Angular „nicht JavaScript“ sind. Das ist ein Irrtum. Diese Frameworks sind Bibliotheken, die JavaScript erweitern - nicht ersetzen. Wenn du React lernst, lernst du eigentlich JavaScript in einer strukturierten Form. Ohne JavaScript wären diese Tools nutzlos.

Was passiert, wenn JavaScript verschwindet?

Stell dir vor, morgen würde JavaScript plötzlich nicht mehr funktionieren. Was würde passieren?

  • Alle Websites würden nur noch als statische HTML-Seiten angezeigt - kein Formular, kein Login, keine Suche, keine Animationen.
  • Online-Banking, E-Commerce, Medizinportale, Bildungsplattformen - alles würde zusammenbrechen.
  • Millionen von Apps würden unbrauchbar, weil sie auf JavaScript basieren.

Das ist kein Szenario aus einem Science-Fiction-Film. Das ist die Realität, wenn man JavaScript abschafft. Und niemand will das. Nicht Unternehmen, nicht Nutzer, nicht Entwickler. Die Abhängigkeit ist zu groß.

A city at night powered entirely by invisible JavaScript, with developers observing the infrastructure.

JavaScript ist nicht perfekt - aber es ist die beste Option

Ja, JavaScript hat seine Schwächen. Es ist dynamisch typisiert, was bei großen Projekten zu Fehlern führen kann. Deshalb nutzen viele TypeScript - eine Sprache, die JavaScript erweitert und Typen hinzufügt. Aber TypeScript wird in JavaScript übersetzt. Es ist kein Ersatz - es ist eine Verbesserung.

Und ja, manche Aufgaben sind mit Python oder Java besser zu lösen. Aber wenn es um die Benutzeroberfläche geht, gibt es keine Alternative. Keine andere Sprache wird in Browsern ausgeführt. Keine andere Sprache hat eine Community von über 18 Millionen Menschen, die ständig neue Tools, Bibliotheken und Lösungen bauen.

Was lernst du, wenn du heute JavaScript lernst?

Wenn du 2025 mit der Programmierung anfängst, ist JavaScript die erste Sprache, die du brauchst - nicht weil sie einfach ist, sondern weil sie überall ist. Du lernst:

  • Wie du dynamische Webseiten erstellst
  • Wie du mit APIs kommunizierst
  • Wie du Frontend- und Backend-Logik verbindest
  • Wie du mit Frameworks wie React oder Svelte arbeitest
  • Wie du Anwendungen für Mobilgeräte baust

Diese Fähigkeiten sind nicht nur für Webentwickler wichtig. Sie sind für Produktmanager, Designer, Marketing-Spezialisten und sogar Lehrer relevant. Wer heute digitale Produkte baut, braucht ein Verständnis für JavaScript - auch wenn er es nicht selbst schreibt.

Die Zukunft von JavaScript

JavaScript wird nicht verschwinden. Es wird sich weiterentwickeln. In den nächsten Jahren wird es noch stärker in KI-Integrationen eingebaut - zum Beispiel für Echtzeit-Textgenerierung in Web-Apps oder personalisierte Benutzeroberflächen. WebAssembly macht JavaScript noch schneller, indem es Code aus anderen Sprachen im Browser ausführt - aber JavaScript bleibt der Vermittler zwischen Nutzer und System.

Die Frage „Wird JavaScript noch verwendet?“ ist wie die Frage „Wird Wasser noch verwendet?“ - natürlich. Es ist die Grundlage. Es ist unsichtbar, aber es hält alles am Laufen.

Ist JavaScript noch lernenswert im Jahr 2025?

Ja, absolut. JavaScript ist die einzige Sprache, die in jedem Browser läuft - und das wird sich nicht ändern. Ob du Webentwickler werden willst, eine App bauen möchtest oder einfach digitale Produkte verstehen willst: JavaScript ist der Einstieg. Es ist nicht die einfachste Sprache, aber sie ist die wichtigste.

Warum nutzen Unternehmen JavaScript, wenn es angeblich „langsam“ ist?

JavaScript ist nicht langsamer als andere Sprachen - es hängt von der Implementierung ab. Moderne JavaScript-Engines wie V8 (von Chrome) oder SpiderMonkey (von Firefox) kompilieren JavaScript direkt in Maschinencode. Das macht es schneller als viele denken. Außerdem ist die Entwicklungszeit bei JavaScript viel kürzer. Für die meisten Webanwendungen ist Geschwindigkeit der Entwicklung wichtiger als Millisekunden auf dem Server.

Ist TypeScript eine Alternative zu JavaScript?

Nein, TypeScript ist keine Alternative - es ist eine Erweiterung. TypeScript ist JavaScript mit Typen. Am Ende wird es in reines JavaScript übersetzt. Jedes TypeScript-Projekt braucht JavaScript. Wenn du TypeScript lernst, lernst du eigentlich JavaScript besser. Viele Firmen nutzen heute TypeScript, weil es weniger Fehler produziert - aber der Kern bleibt JavaScript.

Kann man ohne JavaScript eine moderne Website bauen?

Technisch ja - aber praktisch nein. Eine Website ohne JavaScript ist statisch. Kein Formularversand, keine Suche, kein Login, keine Interaktion. Das ist nicht modern. Selbst wenn du Server-Side Rendering verwendest, brauchst du JavaScript für Benutzerinteraktionen. Ohne JavaScript ist deine Website ein digitales Museumstück.

Was ist mit WebAssembly? Wird das JavaScript ersetzen?

WebAssembly ist kein Ersatz für JavaScript - es ist ein Ergänzung. WebAssembly läuft im Browser und ist schneller als JavaScript für rechenintensive Aufgaben. Aber es kann nicht direkt mit dem DOM interagieren. Dafür brauchst du JavaScript. Die meisten WebAssembly-Anwendungen verwenden JavaScript als „Steuerungssprache“. Sie arbeiten zusammen - nicht gegeneinander.

Über den Autor

Sonja Meierhof

Sonja Meierhof

Ich bin Sonja Meierhof und ich habe eine Leidenschaft für Entwicklung. Als Expertin in meinem Feld habe ich zahlreiche Projekte in verschiedenen Programmiersprachen umgesetzt. Ich liebe es, mein Wissen durch das Schreiben von Fachartikeln zu teilen, besonders im Bereich Softwareentwicklung und innovative Technologien. Stetig arbeite ich daran, meine Fähigkeiten zu erweitern und neue Programmierkonzepte zu erforschen.