Wie lange dauert es, Python zu lernen, um einen Job zu bekommen?

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Wie lange dauert es wirklich, Python zu lernen, um einen Job zu bekommen? Die Antwort hängt nicht davon ab, wie viele Stunden du täglich übst, sondern was du damit machen willst. Wenn du nur ein paar Skripte schreiben willst, reichen ein paar Wochen. Wenn du aber als Data Scientist, Webentwickler oder Automatisierungs-Experte eingestellt werden willst, brauchst du mehr als nur Syntax-Kenntnisse.

Was brauchst du wirklich für einen Job?

print() verwendet. Sie suchen nach jemandem, der Probleme lösen kann. Das bedeutet: Du musst lernen, wie man Daten analysiert, wie man Webanwendungen aufbaut, wie man mit APIs kommuniziert und wie man Code strukturiert, den andere verstehen.

Ein typischer Einstiegsjob in Deutschland, der Python erfordert, ist zum Beispiel Data Analyst. Hier brauchst du nicht mal eine Uni-Abschluss. Du brauchst: Pandas für Datenbearbeitung, Matplotlib oder Seaborn für Visualisierungen, Grundkenntnisse in SQL und ein klares Verständnis, wie man aus Zahlen eine Geschichte macht. Das kannst du in 3-4 Monaten lernen, wenn du 15-20 Stunden pro Woche investierst.

Wenn du Webentwicklung willst, brauchst du Flask oder Django. Dann lernst du, wie man Routen erstellt, Datenbanken verbindet und Templates rendert. Das ist ein anderer Pfad. Und ja, es braucht mehr Zeit - aber nicht weil Python schwer ist, sondern weil du neben der Sprache auch die Web-Technologien meistern musst.

Die Realität: Kein „Lernen bis zum Job“

Es gibt keine feste Uhrzeit, nach der du plötzlich „fertig“ bist. Python ist kein Instrument, das du nach 100 Stunden perfekt beherrschst. Es ist ein Werkzeug - und wie gut du damit arbeitest, hängt davon ab, wie oft du es benutzt.

Die meisten, die erfolgreich in die Branche einsteigen, tun das nicht, weil sie ein Kurs abgeschlossen haben. Sie tun es, weil sie Projekte gebaut haben. Ein einfaches Beispiel: Jemand hat ein Skript geschrieben, das alle 500 E-Mails aus seinem Postfach filtert, nach Betreff sortiert und in eine Excel-Tabelle schreibt. Klingt banal? Ja. Aber das ist genau das, was Unternehmen brauchen. Das ist kein „Tutorial-Projekt“. Das ist ein echtes Problem gelöst.

Ein weiteres Beispiel: Eine kleine Firma in Graz hat ein Problem mit der Lagerverwaltung. Jemand hat ein Python-Skript geschrieben, das aus ihrem PDF-Lastenausweis Daten extrahiert, in eine Datenbank schreibt und Warnungen versendet, wenn ein Artikel unter 10 Stück ist. Kein Framework. Kein Cloud-Service. Nur Python, csv und openpyxl. Und das hat ihm den Job eingebracht.

Wie du in 3-6 Monaten bereit bist

Wenn du dich heute entscheidest, dich ernsthaft auf einen Job vorzubereiten, hier ist ein realistischer Fahrplan:

  1. Monat 1-2: Grundlagen von Python - Variablen, Schleifen, Funktionen, Listen, Dictionaries. Keine Bibliotheken. Nur die Sprache. Nutze kostenlose Kurse von Real Python oder Python.org.
  2. Monat 3: Wähle eine Richtung: Datenanalyse oder Webentwicklung. Lerne entweder Pandas und NumPy oder Flask/Django. Baue ein kleines Projekt - z.B. eine To-Do-Liste mit Speicherfunktion oder ein Dashboard, das Wetterdaten aus einer API holt.
  3. Monat 4: Lerne SQL. Es ist fast überall nötig. Selbst wenn du nur Daten analysierst, brauchst du es, um mit Datenbanken zu arbeiten. Verwende SQLite, das läuft ohne Installation.
  4. Monat 5: Baue ein Portfolio. Drei Projekte. Nicht 15. Drei echte. Mit Code auf GitHub, einer kurzen Beschreibung, was das Problem war und wie du es gelöst hast. Kein „Hello World“. Kein „Zahlen addieren“. Etwas, das jemand aus der Branche sagt: „Das könnte ich nutzen.“
  5. Monat 6: Bewirb dich. Nicht bei 100 Firmen. Bei 5-10, die wirklich Python brauchen. Kleine Unternehmen, Startups, Behörden, Bildungseinrichtungen. Die haben oft weniger Bewerber und mehr Geduld.

Das ist kein Wunderrezept. Aber es funktioniert. In Wien, Linz und Salzburg gibt es mehr Stellen für Python-Neulinge als du denkst. Die meisten sind nicht mal ausgeschrieben. Sie werden über Netzwerke vergeben.

Junge Fachkraft zeigt einem Team ein Python-Dashboard zur Lagerverwaltung in einem kleinen Büro.

Was du nicht brauchst

Du brauchst keinen Master in Informatik. Du brauchst keine teuren Kurse von Udemy oder Coursera. Du brauchst auch nicht alle 200 Python-Bibliotheken zu kennen. Du brauchst:

  • Einen klaren Fokus - nicht alles, sondern eines.
  • Eine Arbeitsmethode - täglich 90 Minuten, nicht 10 Stunden am Wochenende.
  • Eine Sammlung von Projekten - nicht Zertifikate.
  • Die Fähigkeit, Fehler zu erklären - nicht perfekten Code.

Einige Leute sagen: „Ich brauche noch mehr Zeit.“ Aber die meisten, die sich immer noch „nicht bereit“ fühlen, haben einfach nicht begonnen. Sie warten auf den perfekten Kurs. Auf das perfekte Buch. Auf das perfekte Datum. Es gibt kein perfektes Datum. Es gibt nur heute.

Was Arbeitgeber wirklich sehen

Wenn du dich bewirbst, schauen sie nicht auf deine Noten. Sie schauen auf dein GitHub. Sie schauen, ob du Code kommentierst. Ob du Änderungen dokumentierst. Ob du einen Readme hast, der erklärt, wie man dein Projekt startet. Ob du Fragen beantwortest, wenn jemand deinen Code ausprobiert.

Ein Job-Interview für einen Python-Einstieg ist oft kein Test von Wissen. Es ist ein Test von Haltung. Können wir mit dir zusammenarbeiten? Bist du neugierig? Bist du bereit, etwas zu lernen, das du nicht kennst? Bist du bereit, Fehler zu machen und sie zu korrigieren?

Ich kenne jemanden, der vor einem Jahr noch als Kassierer gearbeitet hat. Er hat jeden Abend 90 Minuten Python gelernt. Nach 5 Monaten hat er ein Skript geschrieben, das die Kassenabrechnung automatisiert hat - für seine eigene Firma. Er hat es seinem Chef gezeigt. Drei Monate später war er Teilzeit-Entwickler. Kein Abschluss. Kein Coaching. Nur Konsequenz.

Eine Treppe aus Code und Projekten führt zu einer Tür mit dem Label 'Job', während Zertifikate unten liegen.

Wie du anfängst - heute

Wenn du morgen anfangen willst, hier ist dein erster Schritt:

  1. Gehe zu python.org und lade Python 3.12 herunter.
  2. Öffne ein leeres Dokument und schreibe: print("Hallo, ich lerne Python für einen Job.")
  3. Speichere es als mein_erstes_skript.py.
  4. Führe es aus.
  5. Frage dich: Was könnte ich damit automatisieren? Meine E-Mails? Meine Rechnungen? Meine Einkaufsliste?

Das ist der Anfang. Nicht der Endpunkt. Aber es ist der Punkt, an dem du aufhörst, darüber nachzudenken - und anfängst, es zu tun.

Wie lange dauert es wirklich?

Wenn du 15 Stunden pro Woche investierst, kannst du in 4-6 Monaten bereit sein für einen Einstiegsjob. Nicht für einen Senior-Posten. Nicht für Google. Aber für eine kleine Firma, ein Start-up, eine Behörde oder eine Bildungseinrichtung - die genau das brauchen: jemanden, der Probleme löst, nicht jemanden, der perfekt ist.

Die meisten, die es schaffen, haben nicht mehr Talent. Sie haben nur länger weitergemacht, als andere aufgegeben haben.

Kann man Python in einem Monat lernen, um einen Job zu bekommen?

In einem Monat kannst du die Grundlagen von Python lernen - aber nicht genug, um einen Job zu bekommen, wenn du neu in der Branche bist. Du brauchst Zeit, um Projekte zu bauen, Fehler zu verstehen und dich an die Denkweise von Entwicklern zu gewöhnen. Ein Monat reicht für ein kleines Projekt, aber nicht für eine Karriere.

Braucht man Mathematik, um Python für einen Job zu lernen?

Nur wenn du in Datenanalyse oder KI einsteigen willst. Dann brauchst du Grundlagen in Statistik und lineare Algebra. Für Webentwicklung oder Automatisierung brauchst du fast keine Mathematik. Du brauchst Logik - und die kannst du lernen, indem du Code schreibst, nicht indem du Formeln auswendig lernst.

Ist Python immer noch gefragt in 2025?

Ja, und zwar stärker denn je. In Österreich ist Python die meistgenutzte Sprache in Behörden, Forschungseinrichtungen und kleinen Unternehmen. Es wird für Datenanalyse, Automatisierung, Webentwicklung und sogar künstliche Intelligenz eingesetzt. Die Nachfrage nach Einsteigern ist hoch - weil viele Firmen keine erfahrenen Entwickler finden können.

Wie viel verdient man mit Python als Einsteiger in Österreich?

Als Einsteiger in einer kleinen Firma oder Behörde verdienst du zwischen 2.800 und 3.500 Euro brutto im Monat. In Wien sind die Gehälter etwas höher, aber auch die Lebenshaltungskosten. Mit einem Portfolio und einem klaren Fokus kannst du innerhalb von 1-2 Jahren auf über 4.000 Euro kommen.

Soll ich zuerst Python oder JavaScript lernen?

Wenn du Webentwicklung willst, ist JavaScript unverzichtbar. Aber wenn du dich für Daten, Automatisierung oder Backend-Entwicklung interessierst, fange mit Python an. Python ist einfacher zu lernen, hat weniger Fallstricke und führt schneller zu sichtbaren Ergebnissen. Viele Leute lernen zuerst Python - und später JavaScript, wenn sie es brauchen.

Wie finde ich Projekte, an denen ich arbeiten kann?

Schau dir an, was du jeden Tag tust. Was ist langsam? Was ist nervig? Was wiederholt sich? Das ist dein Projekt. E-Mail-Filter, Datei-Organisation, Rechnungs-Import, Wetter-Alarme - alles kann mit Python automatisiert werden. Nutze GitHub, um nach „beginner python projects“ zu suchen. Aber baue deine eigenen - nicht kopiere.

Was kommt danach?

Wenn du nach sechs Monaten einen Job bekommst, ist das nicht das Ende. Es ist der Anfang. Dann lernst du, wie man mit Teams arbeitet, wie man Code reviewt, wie man Tests schreibt, wie man mit Git arbeitet. Das ist der nächste Schritt. Aber du hast den schwersten Teil geschafft: du hast angefangen.

Die meisten, die es schaffen, haben nicht den besten Kurs gemacht. Sie haben einfach weitergemacht - auch wenn sie dachten, sie wären nicht gut genug. Du musst nicht perfekt sein. Du musst nur anfangen.

Über den Autor

Sonja Meierhof

Sonja Meierhof

Ich bin Sonja Meierhof und ich habe eine Leidenschaft für Entwicklung. Als Expertin in meinem Feld habe ich zahlreiche Projekte in verschiedenen Programmiersprachen umgesetzt. Ich liebe es, mein Wissen durch das Schreiben von Fachartikeln zu teilen, besonders im Bereich Softwareentwicklung und innovative Technologien. Stetig arbeite ich daran, meine Fähigkeiten zu erweitern und neue Programmierkonzepte zu erforschen.