PHP war einmal das Herzstück des Webs. Fast jede Website in den 2000er Jahren lief auf PHP - von Blogs bis hin zu großen Plattformen wie Facebook (früher). Doch heute, im Jahr 2025, stellt sich die Frage: Warum ziehen immer mehr Entwickler von PHP weg? Es gibt keine große Verschwörung. Es gibt nur echte, messbare Probleme, die PHP im Vergleich zu moderneren Sprachen immer deutlicher machen.
PHP ist nicht mehr konsistent
Stell dir vor, du kaufst einen Wagen, bei dem das Lenkrad links sitzt, das Gaspedal rechts und die Kupplung oben am Dach. Das wäre verrückt. Genau so ist PHP bei seinen Funktionen. Warum heißt eine Funktion strpos(), aber die andere str_replace()? Warum gibt es json_encode() und json_decode(), aber array_merge() und nicht merge_arrays()? Die Namenskonventionen sind willkürlich, unlogisch und verwirrend. Keine andere moderne Sprache hat so viele inkonsistente Funktionen. Das macht Code schwerer zu lernen, schwerer zu lesen - und leichter zu falsch zu schreiben.
Sicherheitslücken sind ein Alltagsproblem
PHP hat eine lange Geschichte von Sicherheitsproblemen. Nicht weil Entwickler schlecht sind - sondern weil die Sprache selbst zu viele Fallen bereithält. Ein Beispiel: $_GET['id'] wird direkt in eine SQL-Abfrage eingefügt? Kein Problem - solange du es nicht bewusst vermeidest. PHP erlaubt das. Andere Sprachen wie Python mit SQLAlchemy oder Node.js mit ORM-Tools verhindern das von Anfang an. PHP hat zwar Prepared Statements, aber sie sind nicht standardmäßig aktiviert. Du musst sie manuell einbauen. Und viele Entwickler, besonders Anfänger, tun das nicht. Das Ergebnis? SQL-Injection-Angriffe sind bei PHP-Systemen immer noch häufiger als bei anderen Sprachen. Laut dem OWASP Top 10 von 2024 steht SQL-Injection noch immer auf Platz 3 - und PHP ist weiterhin eine der Hauptquellen.
Performance ist nicht mehr wettbewerbsfähig
PHP 8.0 hat mit JIT-Compilation einen großen Sprung gemacht. Aber selbst die neueste Version, PHP 8.3 (2025), bleibt hinter anderen Sprachen zurück. Ein einfacher Benchmark: Ein einfacher API-Endpunkt, der eine Datenbank abfragt und JSON zurückgibt, läuft auf Python mit FastAPI etwa 40 % schneller als auf PHP 8.3. Mit Node.js ist es sogar doppelt so schnell. Warum? Weil PHP immer noch einen hohen Overhead hat: Jede Anfrage startet einen neuen Prozess, lädt die gesamte Sprachumgebung neu, und das kostet Zeit. Node.js und Python nutzen dauerhafte Prozesse (wie mit Uvicorn oder PM2). PHP braucht dafür额外 Tools wie PHP-FPM und Reverse Proxies - und selbst dann ist es nicht so effizient. Für kleine Websites? Vielleicht egal. Für Apps mit 10.000+ gleichzeitigen Nutzern? Ein massives Problem.
Die Community und die Ökosysteme sind nicht mehr führend
PHP hat noch immer viele Bibliotheken - aber die Qualität ist uneinheitlich. Während Python mit requests, Pydantic und FastAPI klare, gut dokumentierte Standards hat, ist PHP oft ein Wildwest. Du findest 20 verschiedene Frameworks, die alle das Gleiche tun - aber mit unterschiedlichen Regeln. Laravel ist populär, aber es ist riesig. Symfony ist komplex. CodeIgniter ist veraltet. Und was ist mit Paketmanagern? Composer ist gut - aber es gibt immer noch Pakete ohne Tests, ohne Dokumentation, mit veralteten Abhängigkeiten. In der Python-Welt gibt es PyPI mit strikter Prüfung. In der Node-Welt gibt es npm mit Sicherheits-Scans. PHP hat das nicht. Du musst selbst prüfen, ob ein Paket sicher ist. Das ist Arbeit - und viele machen das nicht.
Die Zukunft: PHP wird langsam vom Markt gedrängt
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Laut dem Stack Overflow Developer Survey 2025 nutzen nur noch 18 % der professionellen Entwickler PHP als Haupt-Sprache - ein Rückgang von 32 % im Jahr 2020. Python liegt bei 48 %, JavaScript bei 63 %. Selbst Rust, das vor fünf Jahren kaum bekannt war, wird jetzt von 12 % der Entwickler genutzt. PHP ist nicht tot - aber es ist kein Wachstumsmarkt mehr. Neue Projekte starten kaum noch mit PHP. Die meisten neuen Entwickler lernen heute Python, JavaScript oder Go. Wenn du eine neue Website baust, fragt dich niemand mehr: „Warum PHP?“ - sondern: „Warum nicht etwas Moderneres?“
PHP ist noch immer brauchbar - aber nur unter bestimmten Bedingungen
Ich sage das nicht, um PHP zu verdammen. Es gibt noch tausende stabile Systeme, die auf PHP laufen - von WordPress-Seiten bis hin zu großen E-Commerce-Plattformen. Und wenn du ein kleines Blog oder eine interne Anwendung hast, die nur 50 Nutzer hat? Dann ist PHP völlig in Ordnung. Es ist einfach, schnell zu deployen, und viele Hosting-Anbieter bieten es direkt an. Aber wenn du planst, eine skalierbare, sichere, langfristige Anwendung zu bauen - dann ist PHP eine schlechte Wahl. Es ist wie ein altes Auto: Es fährt noch, aber du wirst jedes Jahr mehr Geld in Reparaturen stecken, und irgendwann ist es billiger, ein neues zu kaufen.
Was solltest du stattdessen nehmen?
Wenn du PHP aus Gründen der Einfachheit verlässt, dann schau dir Python mit FastAPI an. Es ist fast so einfach wie PHP, aber viel sauberer. Du schreibst weniger Code, bekommst bessere Fehlermeldungen und hast native Unterstützung für JSON, Datenbanken und Authentifizierung. Wenn du JavaScript kennst, dann ist Node.js mit Express oder NestJS eine natürliche Wahl. Beide haben riesige Ökosysteme, starke Sicherheitsstandards und eine aktive Community. Und wenn du Leistung brauchst - wie bei einer API mit 100.000 Anfragen pro Minute - dann ist Go die bessere Wahl. Es ist schneller als PHP, einfacher als Java, und hat eine klare Syntax.
Warum bleibt PHP dann noch so populär?
Weil es viele alte Systeme gibt. Und weil WordPress. Fast 43 % aller Websites der Welt laufen auf WordPress - und WordPress ist PHP. Das ist kein Grund, PHP zu lernen - es ist ein Grund, zu verstehen, warum PHP nicht mehr die Zukunft ist. Es ist eine Legacy-Technologie, die sich an einem riesigen Bestand festklammert. Neue Entwickler, die heute anfangen, sollten nicht mit PHP beginnen. Sie sollten mit Sprachen beginnen, die sie für die nächsten 10 Jahre fit machen - nicht für die letzten 15.
PHP ist kein Fehler - aber es ist kein Vorteil mehr
PHP hat seine Zeit gehabt. Es hat das Web aufgebaut. Aber es hat nicht mit der Zeit geschritten. Die Nachteile - inkonsistente Funktionen, unsichere Standardverhalten, schlechte Performance, schwache Ökosysteme - sind nicht theoretisch. Sie sind praktisch. Sie kosten Zeit. Sie kosten Geld. Sie kosten Sicherheit. Und wenn du heute ein neues Projekt startest, dann ist die Frage nicht: „Kann ich PHP nutzen?“ Sondern: „Warum würde ich das tun, wenn es bessere Alternativen gibt?“
Ist PHP noch sicher zu verwenden?
PHP kann sicher sein - aber nur, wenn du bewusst Maßnahmen ergreifst. Du musst Prepared Statements verwenden, Eingaben validieren, Updates regelmäßig installieren und keine veralteten Bibliotheken nutzen. Die meisten Sicherheitslücken entstehen nicht durch PHP selbst, sondern durch schlechte Praxis. Aber die Sprache bietet dir keine automatische Sicherheit - du musst sie selbst bauen. Moderne Sprachen wie Python oder Go tun das für dich.
Sollte ich PHP lernen, wenn ich Anfänger bin?
Nein, nicht als erste Sprache. Wenn du lernst, wie man Webanwendungen baut, dann lerne Python mit FastAPI oder JavaScript mit Node.js. Beide haben klarere Syntax, bessere Fehlermeldungen, stärkere Community-Ressourcen und sind viel relevanter für den aktuellen Arbeitsmarkt. PHP zu lernen bringt dich nicht weiter - es hält dich nur zurück.
Warum nutzen Unternehmen immer noch PHP?
Weil sie alte Systeme haben - oft WordPress, Magento oder eigene Legacy-Anwendungen. Die Migration ist teuer und riskant. Es ist kein technischer Vorteil - es ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Neue Projekte bei diesen Unternehmen starten aber meistens nicht mehr mit PHP. Sie nutzen Python, TypeScript oder Go.
Ist PHP langsamer als Python?
Ja, in den meisten realen Szenarien. PHP 8.3 ist schneller als frühere Versionen, aber immer noch langsamer als Python mit FastAPI oder Uvicorn. In Benchmarks mit API-Antwortzeiten und Datenbankzugriffen liegt PHP im Durchschnitt 25-40 % hinter Python. Das liegt an der fehlenden JIT-Optimierung und dem Prozess-Overhead. Für kleine Websites ist das kaum spürbar - für große Anwendungen ein kritischer Nachteil.
Was ist mit Laravel? Ist das nicht eine moderne Lösung?
Laravel ist ein gutes Framework - aber es ist kein Ersatz für PHPs Grundprobleme. Es versteckt die Inkonsistenzen der Sprache hinter einer schönen Oberfläche. Es macht Entwicklern das Leben leichter - aber es löst nicht die zugrundeliegenden Schwächen: schlechte Performance, unsichere Standardverhalten, schwache Typisierung. Laravel ist wie ein Sportwagen mit einem alten Motor - er sieht gut aus, aber er ist nicht effizienter als ein neueres Modell.
Wenn du heute eine Website baust, wähle nicht PHP, weil es altbekannt ist. Wähle es nicht, weil es billig ist. Wähle es nicht, weil jemand anderes es verwendet hat. Wähle eine Sprache, die dich in die Zukunft bringt - nicht eine, die dich an die Vergangenheit bindet.