Warum werden Python-Entwickler so gut bezahlt?

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Python-Entwickler verdienen mehr als die meisten anderen Programmierer. In Österreich liegt das Durchschnittsgehalt für einen erfahrenen Python-Entwickler bei über 65.000 Euro pro Jahr. In Deutschland und der Schweiz sind es sogar 70.000 bis 85.000 Euro. Das ist mehr als bei Java, PHP oder C#. Warum eigentlich? Es liegt nicht an der Sprache selbst, sondern an dem, was man damit machen kann.

Python ist die Sprache der Daten und Künstlichen Intelligenz

Python ist nicht die erste Programmiersprache, die man lernt. Aber es ist die Sprache, mit der Unternehmen heute neue Produkte bauen. KI-Modelle, Datenanalysen, Automatisierungen - alles läuft über Python. Wenn ein Unternehmen eine KI entwickeln will, die Kundenverhalten vorhersagt, dann nimmt es Python. Wenn eine Bank Betrugserkennung braucht, dann nutzt sie Python. Wenn ein Krankenhaus medizinische Bilder analysieren will, dann kommt Python zum Einsatz.

Das liegt an der Infrastruktur. Bibliotheken wie TensorFlow, eine Open-Source-Bibliothek für maschinelles Lernen, entwickelt von Google, PyTorch, ein Framework für neuronale Netze, das von Facebook entwickelt wurde und scikit-learn, eine Bibliothek für klassische Machine-Learning-Algorithmen machen Python zur einzigen Sprache, die wirklich alle Anforderungen abdeckt. Andere Sprachen brauchen mehr Code, mehr Zeit, mehr Experten. Python macht es einfach.

Es gibt zu wenig Experten, aber zu viel Nachfrage

Millionen Menschen lernen Python. Aber nur einer von zehn wird wirklich gut darin. Wer Python nur für Skripte oder einfache Webseiten nutzt, zählt nicht. Der Markt sucht nach Leuten, die komplexe Datenpipelines aufbauen, Modelle trainieren, in Produktion bringen und optimieren. Das ist kein Job für Einsteiger. Das ist ein Job für jemanden, der nicht nur Syntax kennt, sondern Statistik, Mathematik und Systemdesign versteht.

Ein Studium der Informatik hilft - aber nicht immer. Viele der besten Python-Entwickler haben gar keinen Abschluss. Sie haben sich selbst gelernt, wie man mit Pandas große Datensätze verarbeitet, wie man mit Airflow Workflows automatisiert oder wie man mit FastAPI skalierbare APIs baut. Diese Fähigkeiten sind schwer zu finden. Unternehmen zahlen dafür, weil sie sonst stehenbleiben.

Python ist überall - und das macht es wertvoll

Python ist nicht nur für KI. Es ist auch die Sprache hinter:

  • Webentwicklung: Mit Django, einem hochgradig skalierbaren Python-Webframework, das von Instagram und NASA genutzt wird und Flask, einem leichtgewichtigen Framework für schnelle Prototypen
  • Automatisierung: Skripte, die monatliche Berichte generieren, E-Mails versenden oder Daten aus Excel in Datenbanken migrieren - alles mit Python
  • Wissenschaft und Forschung: NASA, CERN und Universitäten nutzen Python für Simulationen, Datenvisualisierung und Experimente
  • Finanzen: Hedgefonds und Banken nutzen Python für Risikomodelle, Handelsalgorithmen und Backtesting
  • Cloud und DevOps: Python steuert AWS-Infrastrukturen, Docker-Container und CI/CD-Pipelines über Tools wie Boto3, das offizielle Python-SDK für AWS

Ein Java-Entwickler arbeitet meistens in einer Nische: Enterprise-Software. Ein Python-Entwickler kann in fünf verschiedenen Abteilungen eingesetzt werden - von Marketing bis IT-Sicherheit. Das macht ihn flexibler, wertvoller und teurer.

Ein Python-Entwickler verbindet fünf industrielle Anwendungen durch fließende Datenströme – von Medizin bis Finanzen.

Python braucht keine riesigen Teams

Ein Java-Projekt braucht oft 10 Entwickler, einen Architekten, einen QA-Spezialisten und einen DevOps-Ingenieur. Ein Python-Projekt? Ein guter Entwickler kann das alleine machen. Er schreibt den Code, baut die API, verbindet die Datenbank, setzt das Modell in die Cloud und schreibt die Dokumentation. Das ist effizient. Und das spart Geld - aber nur, wenn man den richtigen Menschen hat.

Ein Unternehmen zahlt 80.000 Euro für einen Python-Entwickler, weil er 3-4 andere Rollen ersetzt. Das ist kein Luxus. Das ist eine Kosteneinsparung. Und deshalb sind die Gehälter hoch - nicht weil Python „cool“ ist, sondern weil es effizient ist.

Die Gehaltsunterschiede im Vergleich

Ein Vergleich mit anderen Sprachen zeigt, wie stark Python abhebt. Hier sind Durchschnittsgehälter in Österreich (2025) für Entwickler mit 5-7 Jahren Erfahrung:

Gehaltsvergleich: Python vs. andere Sprachen (Österreich, 2025)
Sprache Durchschnittsgehalt (Jahr) Marktbedarf
Python 65.000 € Sehr hoch
Java 58.000 € Hoch
JavaScript 55.000 € Hoch
C# 57.000 € Mittel
PHP 49.000 € Mittel
Ruby 51.000 € Niedrig

Python liegt nicht nur an der Spitze - es liegt deutlich vorne. Und der Abstand wächst. Denn während PHP und Ruby in der Webentwicklung stagnieren, wächst Python in neuen Bereichen: KI, Datenwissenschaft, Robotik, Automobilsoftware.

Was macht einen guten Python-Entwickler aus?

Es reicht nicht, „Hello World“ zu schreiben. Ein guter Python-Entwickler:

  • Kennt Pandas, eine Bibliothek zur Datenanalyse mit DataFrames und kann mit 10 GB Daten arbeiten, ohne dass der Computer abstürzt
  • Versteht, wie man mit NumPy, einer Bibliothek für numerische Berechnungen komplexe mathematische Operationen optimiert
  • Kann mit SQLAlchemy, einem ORM für Datenbanken in Python komplexe Abfragen schreiben, ohne SQL zu kopieren
  • Weiß, wie man mit Docker, einer Plattform für Containerisierung und Kubernetes, einer Orchestrierungsplattform für Container Anwendungen bereitstellt
  • Versteht, was ein CI/CD-Pipeline, ein automatisierter Prozess zur Softwarebereitstellung ist und wie man sie mit GitHub Actions oder GitLab CI aufbaut

Das sind keine Grundlagen. Das sind Fähigkeiten, die man nicht in einem Kurs lernt. Das sind Fähigkeiten, die man durch Projekte, Fehler und jahrelange Praxis entwickelt.

Ein Entwickler ersetzt fünf IT-Rollen durch Effizienz, während Bibliotheken wie PyTorch und Docker ihn umgeben.

Was ist mit Einsteigern?

Neulinge verdienen weniger - das ist klar. Aber selbst Einsteiger mit 1-2 Jahren Erfahrung verdienen in Österreich durchschnittlich 45.000 Euro. Das ist mehr als die meisten Absolventen in anderen Branchen. Warum? Weil Unternehmen wissen: Wer heute mit Python anfängt, wird in drei Jahren ein Schlüsselmitarbeiter sein. Sie investieren früh.

Ein Python-Einsteiger arbeitet nicht nur mit Skripten. Er hilft bei der Datenbereinigung, baut kleine Automatisierungen, analysiert Nutzerverhalten. Er ist Teil des Teams - und wird deshalb gut bezahlt, auch als Anfänger.

Was passiert, wenn die KI-Blase platzt?

Einige fragen: Was, wenn die KI-Hysterie vorbei ist? Wird Python dann noch so gut bezahlt?

Dann ist es noch wertvoller. Denn Python ist nicht nur für KI. Es ist die Sprache der Daten. Und Daten werden nie aufhören zu wachsen. Ob in der Medizin, im Handel, in der Logistik oder in der Energieversorgung - alles braucht Analyse, Automatisierung und Prognosen. Python ist das Werkzeug dafür.

Die KI-Blase ist nur ein Teil. Der größere Trend ist die Digitalisierung von allem. Und Python ist die Sprache, die das am besten kann.

Wie startest du als Python-Entwickler?

Wenn du anfängst, lerne nicht nur Syntax. Lerne, wie man Probleme löst. Mache Projekte:

  • Verarbeite eine öffentliche Datensammlung (z. B. von der EU oder der WHO)
  • Baue eine API, die Wetterdaten liefert
  • Automatisiere deine eigenen Dateien - z. B. alle PDFs in einem Ordner umbenennen
  • Stelle ein Modell auf GitHub bereit, das Spam-E-Mails erkennt

Dein Portfolio zählt mehr als dein Abschluss. Unternehmen schauen nicht auf dein Diplom. Sie schauen auf deine GitHub-Profile, deine Projekte und deine Art, Probleme zu lösen.

Und wenn du einmal richtig gut wirst? Dann wirst du nicht nur gut bezahlt. Du wirst gefragt. Du wirst gebraucht. Und du wirst die Wahl haben, wo du arbeitest - in Wien, Berlin, Zürich oder remote von überall.

Über den Autor

Sonja Meierhof

Sonja Meierhof

Ich bin Sonja Meierhof und ich habe eine Leidenschaft für Entwicklung. Als Expertin in meinem Feld habe ich zahlreiche Projekte in verschiedenen Programmiersprachen umgesetzt. Ich liebe es, mein Wissen durch das Schreiben von Fachartikeln zu teilen, besonders im Bereich Softwareentwicklung und innovative Technologien. Stetig arbeite ich daran, meine Fähigkeiten zu erweitern und neue Programmierkonzepte zu erforschen.