Warum ist Python so beliebt?

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Stell dir vor, du willst ein Programm schreiben. Vielleicht eine Webseite, eine App, oder einfach etwas, das deine Dateien automatisch sortiert. Du suchst nach einer Sprache, die schnell zu lernen ist, aber trotzdem mächtig genug, um echte Probleme zu lösen. Dann stößt du auf Python. Und plötzlich scheint es, als ob jeder es nutzt - von Anfängern in der Schule bis zu Ingenieuren bei Google und NASA. Aber warum eigentlich? Warum nicht C++, Java oder JavaScript? Warum Python?

Es ist einfach, anzufangen

Python ist die einzige Programmiersprache, die man ohne Vorkenntnisse verstehen kann - fast wie Englisch. Schau dir diesen Code an:

name = "Anna"
print("Hallo, " + name)

Das ist es. Keine komplizierten Klammern, keine semikolons, keine deklaration von Variablen mit int oder string. Du schreibst, was du meinst. Kein Umweg. Kein Ritual. Kein Kopfschmerz. Das ist der Grund, warum Schulen und Bootcamps weltweit mit Python anfangen. In Österreich wird es in vielen Gymnasien als erste Sprache gelehrt - nicht weil es die „beste“ ist, sondern weil es die einzige ist, die Schüler nicht abschreckt.

Ein Anfänger kann in zwei Tagen ein Skript schreiben, das alle PDF-Dateien in einem Ordner umbennt. In anderen Sprachen würde das Wochen dauern - mit Fehlern, die man nicht versteht. Python sagt: „Mach es einfach.“ Und das macht es für Millionen attraktiv.

Es macht alles - wirklich alles

Ein großer Irrtum ist, dass Python nur für Anfänger ist. Tatsächlich ist es eine der wenigen Sprachen, die von Anfängern bis zu Top-Unternehmen genutzt wird - und das mit der gleichen Syntax.

Willst du eine Website bauen? Django oder Flask. Willst du Daten analysieren? Pandas und NumPy. Willst du KI entwickeln? TensorFlow und PyTorch. Willst du Roboter steuern? Raspberry Pi + Python. Willst du automatisierte Tests schreiben? Selenium und pytest. Willst du eine Desktop-App bauen? Tkinter oder PyQt.

Es gibt kaum ein Gebiet, in dem Python nicht dabei ist. Und das ist kein Zufall. Die Community hat in 30 Jahren eine riesige Sammlung an Werkzeugen gebaut - sogenannte Libraries. Diese sind nicht nur verfügbar, sondern auch gut dokumentiert, kostenlos und meist von Experten gewartet. Du musst nicht alles neu erfinden. Du holst dir das, was du brauchst, und baust drauf auf.

Die Community ist überall

Wenn du hängen bleibst - und das passiert jedem - gibt es jemanden, der dir helfen kann. Stack Overflow, Reddit, GitHub, Discord - überall findest du Antworten. Nicht nur von Profis, sondern von Leuten wie dir, die vor dir das gleiche Problem hatten.

Und das ist nicht nur hilfreich - es ist motivierend. Du siehst, wie andere Projekte aussehen, wie sie strukturiert sind, wie sie Probleme lösen. Du lernst nicht nur die Sprache - du lernst, wie man denkt. In Deutschland gibt es über 150 Python-User Groups. In Wien treffen sich Entwickler monatlich, um Code zu teilen, Fragen zu stellen und gemeinsam zu lernen. Das ist kein akademischer Club - das ist eine Bewegung.

Eine digitale Collage zeigt Python in Wissenschaft, Robotik und Webentwicklung mit Floating-Icons.

Es ist die Sprache der Daten und KI

Wenn du heute von Künstlicher Intelligenz hörst, dann geht es fast immer um Python. Warum? Weil die wichtigsten Frameworks dafür in Python geschrieben sind. TensorFlow von Google, PyTorch von Meta - beide sind Python-basiert. Und das nicht, weil sie es „einfacher“ machen, sondern weil Python es erlaubt, komplexe Mathematik so zu schreiben, dass Menschen sie noch verstehen.

Stell dir vor, du willst ein Modell trainieren, das Gesichter erkennt. In C++ müsstest du Hunderte Zeilen Code schreiben, um Matrixoperationen zu implementieren. In Python schreibst du:

model = tf.keras.Sequential([
    tf.keras.layers.Dense(128, activation='relu'),
    tf.keras.layers.Dense(10, activation='softmax')
])

Das ist es. Und das funktioniert. Kein Compiler-Fehler, kein Speicherleck, kein Rätsel. Du fokussierst dich auf das Problem - nicht auf die Sprache.

Das macht Python zur Sprache der Forschung. 90 % der wissenschaftlichen Papers im Bereich Machine Learning verwenden Python. Universitäten in Österreich, der Schweiz und Deutschland setzen es in der Forschung ein - weil es schnell, transparent und reproduzierbar ist.

Es ist keine Modeerscheinung - es ist eine Infrastruktur

Manche sagen: „Python ist nur trendy.“ Aber das ist falsch. Python ist nicht trendy - es ist grundlegend. Es ist wie das Internet oder das elektrische Netz. Du merkst es nicht, aber ohne es funktioniert vieles nicht.

Instagram? Python. Spotify? Python. YouTube? Python. Dropbox? Python. NASA nutzt es für Flugbahn-Berechnungen. CERN nutzt es für Datenanalyse von Teilchenbeschleunigern. Die Europäische Union nutzt es für Klimamodelle. Das sind keine kleinen Projekte. Das sind Systeme, die Millionen von Menschen täglich nutzen.

Und sie nutzen Python, weil es stabil ist. Weil es sich nicht ständig verändert. Weil ein Code aus 2010 heute noch läuft. Python hat sich nicht in 10 Versionen in 2 Jahren verändert wie andere Sprachen. Es wächst langsam - und das ist seine Stärke.

Professionelle aus verschiedenen Branchen arbeiten gemeinsam an Python-Skripten in einem Co-Working-Space.

Es ist die Brücke zwischen Technik und Nicht-Technikern

Python ist die einzige Sprache, die auch von Nicht-Programmierern genutzt wird - und das erfolgreich. Finanzanalysten nutzen es, um Excel-Tabellen zu automatisieren. Biologen nutzen es, um DNA-Sequenzen auszuwerten. Architekten nutzen es, um Energieverbrauch zu simulieren. Lehrer nutzen es, um Klassenlisten zu verwalten.

Warum? Weil Python keine Geheimsprache ist. Es liest sich wie Anweisungen. Ein Finanzberater, der nie programmiert hat, kann ein Skript schreiben, das jeden Monat automatisch seine Ausgaben kategorisiert - und das in einem Tag. In anderen Sprachen wäre das unmöglich.

Das ist der wahre Unterschied: Python macht Technik zugänglich. Es hebt die Mauer zwischen „die, die programmieren“ und „die, die das Ergebnis brauchen“. Und das verändert ganze Branchen.

Es ist nicht perfekt - aber es ist die beste Wahl

Ja, Python ist nicht die schnellste Sprache. Wenn du ein Echtzeit-Spiel entwickelst oder einen Hochfrequenz-Handelsalgorithmus brauchst, ist C++ oder Rust besser. Ja, Python kann manchmal langsam sein - besonders bei großen Datenmengen. Aber: Du fängst mit Python an. Und wenn du die Leistung brauchst, verbindest du es mit C-Code oder nutzt spezialisierte Tools wie Numba oder Cython.

Das ist der Trick: Python ist nicht der Hammer für alles - aber es ist der erste Werkzeugkasten, den du brauchst. Du baust dein Projekt schnell auf, testest es, lernst dabei. Und wenn es wächst, erweiterst du es - nicht neu schreibst.

Andere Sprachen zwingen dich, alles von Anfang an perfekt zu machen. Python sagt: „Mach’s erstmal, dann verbessere es.“ Und das ist, was Innovation braucht.

Was kommt als Nächstes?

Python wird nicht verschwinden. Es wird sich weiterentwickeln - langsamer, stabiler, sicherer. Die Version 3.12 (2024) brachte Performance-Verbesserungen, die bis zu 10 % schneller sind als vorher. Die Community arbeitet an besseren Fehlermeldungen, einer stärkeren Typisierung und noch einfacherem Umgang mit Daten.

Und die Nachfrage steigt. In Österreich suchen Unternehmen nach Python-Entwicklern - nicht nur in Wien, sondern auch in Graz, Linz und Salzburg. Die Gehälter liegen über dem Durchschnitt. Und die Einstiegshürde ist niedrig. Du brauchst keinen Informatik-Abschluss. Du brauchst nur einen Laptop, eine Internetverbindung und die Bereitschaft, etwas zu bauen.

Python ist nicht magisch. Es ist einfach gut gemacht. Und das macht es unverzichtbar.

Warum ist Python besser als JavaScript für Anfänger?

JavaScript ist hauptsächlich für Webseiten gedacht - und hat viele unerwartete Fallen, wie z.B. Typenkonvertierungen oder asynchrone Abläufe, die Anfänger verwirren. Python dagegen hat eine konsistente, logische Syntax. Du schreibst „print("Hallo")“ und es funktioniert - ohne dass du dich um Browserkompatibilität oder Scope-Regeln kümmern musst. Für den Einstieg in die Programmierung ist Python klar einfacher.

Kann man mit Python wirklich Geld verdienen?

Ja, und zwar auf viele Arten: als Data Scientist, als Webentwickler mit Django, als Automatisierungs-Spezialist für Unternehmen, oder als KI-Forscher. In Österreich liegen die Einstiegsgehälter für Python-Entwickler zwischen 40.000 und 55.000 Euro brutto pro Jahr. Selbst Freelancer mit einem Portfolio von automatisierten Skripten verdienen oft mehr als 30 Euro pro Stunde. Die Nachfrage ist hoch, weil viele Firmen ihre Prozesse digitalisieren - und Python ist die schnellste Lösung.

Ist Python sicher genug für Unternehmen?

Python selbst ist keine Sicherheitslücke - wie jede Sprache hängt es von der Umsetzung ab. Große Unternehmen wie Google, Dropbox und NASA nutzen Python seit Jahren. Sie setzen auf strenge Code-Reviews, automatisierte Tests und Container-Technologien wie Docker, um Risiken zu minimieren. Python hat sogar bessere Tools für Sicherheitsprüfungen als viele andere Sprachen, z.B. Bandit oder Pyre. Wenn du gut arbeitest, ist Python genauso sicher wie jede andere Sprache - und oft transparenter.

Muss man Python lernen, wenn man Webentwicklung will?

Nicht unbedingt - aber es hilft enorm. Frontend wird mit JavaScript gemacht, aber das Backend (Server, Datenbank, Logik) wird oft mit Python (Django, Flask) oder Node.js betrieben. Wenn du nur JavaScript lernst, bist du auf Frontend beschränkt. Mit Python kannst du auch Backend, Datenanalyse und Automatisierung abdecken. Das macht dich flexibler und wertvoller. Viele Stellen suchen nach „Full-Stack“-Entwicklern - und Python ist der einfachste Weg, um das zu erreichen.

Wie lange dauert es, Python zu lernen?

Grundlagen kannst du in 2-4 Wochen lernen, wenn du täglich 1-2 Stunden übst. Du kannst dann einfache Skripte schreiben, Dateien bearbeiten, Webseiten mit Flask aufbauen und Daten mit Pandas analysieren. Wer komplexe Projekte wie KI-Modelle oder große Webanwendungen bauen will, braucht 6-12 Monate. Aber: Du kannst schon nach zwei Wochen ein nützliches Werkzeug erstellen - und das ist der Schlüssel zum Lernen.

Über den Autor

Sonja Meierhof

Sonja Meierhof

Ich bin Sonja Meierhof und ich habe eine Leidenschaft für Entwicklung. Als Expertin in meinem Feld habe ich zahlreiche Projekte in verschiedenen Programmiersprachen umgesetzt. Ich liebe es, mein Wissen durch das Schreiben von Fachartikeln zu teilen, besonders im Bereich Softwareentwicklung und innovative Technologien. Stetig arbeite ich daran, meine Fähigkeiten zu erweitern und neue Programmierkonzepte zu erforschen.