Du hast ein bestehendes PHP‑Projekt und fragst dich, wann ein Python‑Modul sinnvoll ist? Oder du willst eine neue Anwendung bauen, die die Stärken beider Technologien nutzt? Keine Sorge, das ist leichter machbar, als du denkst. In diesem Leitfaden zeige ich dir, warum du PHP und Python zusammenbringen solltest und welche Schritte du dafür gehen kannst.
PHP ist nach wie vor das Rückgrat vieler Web‑CMS wie WordPress. Es läuft schnell, ist gut mit Datenbanken verbunden und lässt sich leicht auf klassischen Web‑Hostern deployen. Python hingegen glänzt bei Datenanalyse, Machine‑Learning und Hintergrund‑Jobs. Wenn du zum Beispiel ein Formular in PHP hast und die Eingaben später mit einem Python‑Script analysieren willst, profitierst du von beidem: stabile Front‑End‑Logik und leistungsfähige Backend‑Verarbeitung.
Ein weiterer Grund ist die Entwickler‑Produktivität. Python‑Code ist kompakt und lesbar, das macht Prototypen schnell. Du kannst ein Python‑Microservice aufsetzen, das komplexe Berechnungen übernimmt, und das Ergebnis über eine HTTP‑API an dein PHP‑Frontend zurückgeben.
1. HTTP‑API – Die einfachste Methode ist, ein kleines Python‑Programm als Web‑Service laufen zu lassen (z. B. mit Flask oder FastAPI). Dein PHP‑Code kann dann per curl
oder file_get_contents
JSON‑Daten an den Service schicken und das Ergebnis weiterverarbeiten. Das hält beide Systeme locker gekoppelt und lässt sich leicht skalieren.
2. Exec‑Aufrufe – Manchmal reicht es, ein Python‑Script direkt aus PHP heraus zu starten. Mit exec()
oder shell_exec()
kannst du das Skript ausführen und die Ausgabe übernehmen. Diese Variante ist gut für gelegentliche Aufgaben, sollte aber nicht für hochfrequente Aufrufe verwendet werden, weil sie zu Performance‑Problemen führen kann.
3. Message Queues – Für anspruchsvollere Architekturen verwenden viele Entwickler RabbitMQ oder Redis als Vermittler. PHP legt eine Nachricht in die Queue, Python‑Worker holen sie ab, verarbeiten die Daten und schreiben das Ergebnis zurück in die Datenbank oder in eine neue Queue. Das ermöglicht asynchrone Verarbeitung und entkoppelt die Systeme vollständig.
4. Gemeinsame Datenbank – Wenn beide Sprachen dieselben Datenbanktabellen nutzen, können sie Daten indirekt austauschen. Achte darauf, dass du klare Konventionen für Tabellenstrukturen und Datentypen definierst, damit es nicht zu Konflikten kommt.
Wichtig ist, dass du die Kommunikation so simpel wie möglich hältst. Beginne mit einer kleinen API, teste sie lokal und erweitere erst, wenn der Bedarf wächst. Achte dabei auf Sicherheit: Authentifiziere deine API‑Calls, benutze HTTPS und filtere Eingaben, bevor du sie an das Python‑Script weitergibst.
Ein Beispiel: Du betreibst einen Blog in WordPress (PHP) und willst für jeden neuen Beitrag automatisch ein Schlüsselwort‑Set mit Text‑Mining erzeugen. Du richtest einen Flask‑Endpoint ein, der den Beitragstext entgegennimmt, mit spaCy
analysiert und ein JSON‑Array zurückschickt. Dein WordPress‑Plugin ruft den Endpoint auf, speichert die Keywords als benutzerdefinierte Felder und zeigt sie im Backend an. In wenigen Zeilen Code hast du eine smarte Erweiterung gebaut, ohne das WordPress‑Core zu verändern.
Zum Abschluss: Die Kombination aus PHP und Python eröffnet dir viele neue Möglichkeiten. Starte mit einer klaren Zielsetzung, wähle die passende Integrationsmethode und halte deine Schnittstellen sauber. So profitierst du von PHPs bewährter Web‑Logik und Pythons leistungsstarken Analyse‑Werkzeugen – und sparst gleichzeitig Entwicklungszeit.
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