Stell dir vor, du stehst vor zwei Türen. Hinter der einen wartet JavaScript, hinter der anderen Python. Beide können dich in die Welt der Software bringen. Aber welche solltest du wirklich nehmen? Es ist 2025. Die Regeln haben sich verändert. Die alten Ratschläge aus 2020 sind veraltet. Du willst nicht nur lernen - du willst arbeiten, verdienen, weiterkommen.
JavaScript ist überall - und zwar jetzt
Wenn du eine Website öffnest, läuft JavaScript dahinter. Fast jede Interaktion - das Scrollen, das Dropdown-Menü, das Formular, das Video, das sich automatisch lädt - das ist JavaScript. Es ist nicht nur eine Sprache. Es ist die Grundlage des modernen Webs. Ohne JavaScript ist eine Webseite statisch. Wie ein Buch ohne Seiten. Du kannst sie lesen, aber nicht mit ihr sprechen.
Im Jahr 2025 ist JavaScript nicht mehr nur für Browser da. Mit Node.js läuft es auf Servern. Mit React Native baust du Mobile-Apps. Mit Electron machst du Desktop-Programme. Du brauchst nicht mehr nur eine Sprache fürs Frontend und eine fürs Backend. JavaScript macht alles. Und das ist kein Trend. Das ist Standard. Über 97 % aller Websites nutzen JavaScript. Das ist nicht eine Mehrheit. Das ist fast alles.
Die Nachfrage nach JavaScript-Entwicklern ist riesig. In Wien arbeiten mehr als 80 % der Webagenturen hauptsächlich mit React oder Vue.js. Große Firmen wie Spotify, PayPal, Airbnb - sie bauen ihre Oberflächen mit JavaScript. Wenn du dich für Webentwicklung entscheidest, ist JavaScript nicht die erste Wahl. Es ist die einzige Wahl.
Python ist der Allrounder - und er wird stärker
Python fühlt sich anders an. Es liest sich wie ein Fließtext. Keine geschwungenen Klammern. Keine komplizierten Syntaxregeln. Du schreibst print("Hallo Welt") und es funktioniert. Das ist kein Zufall. Python wurde für Menschen geschrieben - nicht für Maschinen.
2025 ist Python nicht mehr nur eine Sprache für Studenten. Es ist die Sprache der Daten, der Künstlichen Intelligenz und der Automatisierung. Wenn du eine Excel-Tabelle mit 10.000 Zeilen bereinigen willst, schreibst du ein Python-Skript. Wenn du ein Modell trainierst, das vorhersagt, ob ein Kunde kündigt, verwendest du Python mit scikit-learn. Wenn du einen Roboter steuerst oder ein Bild analysierst - Python ist dabei.
Die größten Tech-Unternehmen nutzen Python für ihre Kernsysteme. Google nutzt es für Suchalgorithmen. NASA für Raumfahrtdaten. Instagram war ursprünglich mit Python gebaut. Und die Nachfrage? Sie wächst schneller als bei fast jeder anderen Sprache. In Österreich gibt es in 2025 über 40 % mehr Stellen für Python-Entwickler als noch 2023 - vor allem in Finanzen, Gesundheit und Logistik.
Was willst du eigentlich bauen?
Du musst nicht beide lernen. Du musst nicht alles wissen. Du musst nur wissen, was du mit der Sprache erreichen willst.
Wenn du:
- Webseiten bauen willst - JavaScript ist deine Sprache.
- Apps für Handy oder Desktop erstellen willst - JavaScript (mit React Native oder Electron) ist deine Wahl.
- Daten analysieren, Automatisierungen schreiben oder KI-Projekte starten willst - Python ist dein Werkzeug.
- Ein Startup gründen willst und schnell einen Prototypen brauchst - Python spart dir Wochen Arbeit.
- Als Freelancer schnell erste Aufträge bekommen willst - JavaScript bringt dir die ersten Kunden.
Es gibt keine falsche Wahl. Aber es gibt eine klügere. Wenn du dich für Webentwicklung entscheidest, ist JavaScript nicht nur die beste Option - es ist die einzige, die dich wirklich voranbringt. Wenn du dich für Daten, Forschung oder Automatisierung interessierst, ist Python die Sprache, die dir die Türen öffnet, die JavaScript nicht öffnet.
Wie schwer ist es, anzufangen?
Python ist einfacher zu lernen. Das ist kein Gerücht. Das ist Fakt. Eine Studie von der University of California aus 2024 zeigte, dass Anfänger nach drei Wochen mit Python bereits funktionierende Skripte schreiben - mit JavaScript dauert es durchschnittlich sechs Wochen, bis sie dieselbe Komplexität erreichen.
Warum? Weil JavaScript dich mit Details überhäuft. Du musst dich mit DOM-Elementen, Events, Asynchronität, Scope und Browser-Compatibility herumschlagen - bevor du überhaupt etwas Sinnvolles baust. Python sagt: "Schreib deine Logik. Ich kümmere mich um den Rest."
Das bedeutet nicht, dass JavaScript schwer ist. Es bedeutet nur, dass es mehr Anfangshürden hat. Wenn du geduldig bist und dich auf Webentwicklung konzentrierst, wirst du es meistern. Aber wenn du schnell Ergebnisse sehen willst - Python gibt dir das sofort.
Was ist mit Zukunftssicherheit?
JavaScript wird nicht verschwinden. Es wird immer mehr. Der Web-Standard HTML5 ist ohne JavaScript nicht denkbar. Die Zukunft des Internets ist interaktiv. Und Interaktivität heißt JavaScript.
Python hingegen erobert neue Bereiche. KI-Modelle wie LLMs laufen auf Python-Bibliotheken. Die Automatisierung von Geschäftsprozessen - von Rechnungen bis zu Lagerbeständen - geschieht mit Python-Skripten. In der EU werden immer mehr Regulierungen eingeführt, die Datenanalysen verlangen. Und wer kann das? Python-Entwickler.
Beide Sprachen sind zukunftssicher. Aber sie führen in unterschiedliche Richtungen. JavaScript führt dich ins Web. Python führt dich in die Zukunft der Automatisierung und KI.
Was passiert, wenn du dich entscheidest - und dich danach änderst?
Du musst dich nicht für immer festlegen. Viele Entwickler lernen zuerst JavaScript, dann Python. Oder umgekehrt. Die Grundlagen der Programmierung - Variablen, Schleifen, Funktionen, Bedingungen - sind in beiden Sprachen gleich. Wenn du eine Sprache beherrschst, lernst du die andere in Wochen, nicht Monate.
Es gibt keine "falsche" erste Sprache. Aber es gibt eine, die dich schneller zum Ziel bringt. Wenn du dein Ziel nicht kennst, fange mit Python an. Es ist wie ein Fahrrad mit Hilfsmotoren - du kommst schneller voran, und wenn du später JavaScript brauchst, ist der Übergang leicht.
Wenn du aber schon weißt, dass du Webseiten bauen willst - fang mit JavaScript an. Du sparst dir Jahre Umwege.
Was sagen die Gehälter?
2025 in Österreich:
- JavaScript-Entwickler (Frontend): 45.000 - 65.000 € jährlich
- JavaScript-Entwickler (Fullstack): 55.000 - 80.000 € jährlich
- Python-Entwickler (Data Analysis): 50.000 - 75.000 € jährlich
- Python-Entwickler (Machine Learning): 65.000 - 95.000 € jährlich
JavaScript bringt dir schnellere Einstiegsgehälter. Python bringt dir höhere Spitzengehälter - aber meistens erst nach 2-3 Jahren Erfahrung. Wenn du schnell Geld verdienen willst, ist JavaScript der schnellere Weg. Wenn du langfristig wachsen willst und dich in Technologien wie KI einbringen willst, ist Python die bessere Investition.
Was ist mit Community und Lernressourcen?
Beide Sprachen haben riesige Communities. Du findest Tutorials, Foren, YouTube-Kanäle, Open-Source-Projekte - für beide.
JavaScript hat mehr Web-spezifische Ressourcen. Du findest alles von "Wie mache ich ein Dropdown-Menü?" bis "Wie optimiere ich React für SEO?"
Python hat mehr akademische und technische Ressourcen. Du findest Kurse von Universitäten, wissenschaftliche Papers, Tutorials zur Datenvisualisierung mit Matplotlib, oder wie du ein KI-Modell mit TensorFlow trainierst.
Wenn du lieber praktisch lernst - JavaScript. Wenn du lieber tiefgehend lernst - Python.
Was ist die beste Strategie?
Wenn du noch unsicher bist:
- Probiere Python für eine Woche. Schreibe ein Skript, das deine E-Mails sortiert oder deine Fotos umbenennt.
- Wenn du Spaß daran hast - bleib dabei. Du hast eine Sprache gefunden, die dir den Alltag erleichtert.
- Wenn du dich langweilst - versuch es mit JavaScript. Baue eine einfache Webseite mit einem Knopf, der "Hallo!" anzeigt.
- Wenn du dich lebendig fühlst, wenn du die Seite aktualisierst und es funktioniert - dann ist JavaScript deine Sprache.
Es geht nicht darum, welche Sprache "besser" ist. Es geht darum, welche Sprache dich in die Richtung bringt, in die du gehen willst.
Soll ich beide Sprachen gleichzeitig lernen?
Nein. Du verlierst Zeit und verwirrst dich selbst. Beide Sprachen haben unterschiedliche Denkweisen. JavaScript denkt in Browsern und Interaktionen. Python denkt in Daten und Logik. Wenn du beide gleichzeitig lernst, baust du keine solide Grundlage - du baust ein schwaches Gerüst. Lerne zuerst eine. Meistere sie. Dann lerne die zweite - und du wirst sehen, wie viel leichter es jetzt ist.
Ist Python wirklich besser für Anfänger?
Ja - aber nur, wenn dein Ziel nicht die Webentwicklung ist. Python hat eine einfachere Syntax, weniger Regeln und sofort sichtbare Ergebnisse. Du kannst in einer Stunde ein Skript schreiben, das deine Dateien umbenennt. JavaScript braucht mehr Zeit, bis du eine Webseite zum Laufen bringst. Wenn du schnell Erfolgserlebnisse brauchst, ist Python die bessere Wahl. Wenn du dich für Webseiten begeisterst, ist JavaScript die bessere Herausforderung - und die bessere Investition.
Kann ich mit Python eine Webseite bauen?
Ja - aber nicht so, wie du es von JavaScript erwartest. Mit Django oder Flask kannst du Backend-Webseiten bauen. Aber das Frontend - also das, was der Nutzer sieht - musst du trotzdem mit HTML, CSS und oft JavaScript bauen. Python ist kein Ersatz für JavaScript im Browser. Es ist ein Partner. Wenn du eine vollständige Webanwendung bauen willst, brauchst du beide - aber JavaScript ist der Star auf der Frontseite.
Was ist mit KI und Chatbots? Muss ich Python lernen?
Wenn du KI, Chatbots, Bilderkennung oder Datenanalyse wirklich ernst nehmen willst - ja, du musst Python lernen. Alle großen KI-Frameworks wie TensorFlow, PyTorch, scikit-learn und Hugging Face laufen auf Python. Es gibt keine echte Alternative. JavaScript hat Libraries wie TensorFlow.js - aber die sind für einfache Anwendungen im Browser gedacht. Für echte KI-Projekte - mit großen Datenmengen, Trainingsprozessen und Modelloptimierung - ist Python die einzige Sprache, die du brauchst.
Wie lange dauert es, bis ich einen Job bekomme?
Mit JavaScript kannst du nach 4-6 Monaten intensiven Lernens erste Freelancer-Aufträge bekommen - vor allem als Frontend-Entwickler. Mit Python brauchst du 6-12 Monate, um in Datenanalysen oder Automatisierung einzusteigen. Aber die Jobs sind oft besser bezahlt und haben weniger Konkurrenz. Wenn du dich auf eine Nische konzentrierst - wie z.B. das Automatisieren von Excel-Dateien in einer Bank - kannst du mit Python in 5 Monaten einen Job finden, den andere nicht einmal kennen.
Was jetzt?
Wenn du heute anfängst - und dich für eine Sprache entscheidest - wirst du in 12 Monaten anders stehen. Du wirst nicht mehr fragen, ob JavaScript oder Python besser ist. Du wirst wissen, was du damit bauen kannst.
Die Welt braucht nicht mehr Programmierer, die alles können. Sie braucht Programmierer, die etwas gut können - und das mit Leidenschaft.
Wähle deine Tür. Öffne sie. Geh hinein. Und lass dich überraschen, was du dort findest.