Parallelisierung bedeutet, mehrere Aufgaben gleichzeitig auszuführen, um Programme schneller zu machen. Bevor du loslegst: miss zuerst. Ohne Messdaten verschlimmerst du oft nur die Lage. Frag dich: Ist mein Problem CPU-lastig (Rechnen, Bildverarbeitung) oder I/O-lastig (Netzwerk, Festplatte)? Die Antwort bestimmt die richtige Strategie.
Für CPU-lastige Jobs hilft echtes Parallelisieren auf mehreren Kernen. Beispiele: große Matrizen, Video- oder Bildverarbeitung, Simulationen. Für I/O-lastige Tasks reichen oft Threads oder asynchrones I/O, weil die CPU viel wartet. Wenn du mit Python arbeitest, beachte das GIL: Threads laufen nicht parallel bei reinem Python-Code, nutze multiprocessing oder native Erweiterungen. In Java ist Multithreading durch Threads und ExecutorService gut abgedeckt; ForkJoinPool eignet sich für rekursive Tasks. JavaScript im Browser nutzt Web Workers, Node.js bietet worker_threads für echte Parallelität.
Teile die Arbeit in möglichst große, unabhängige Blöcke. Zu viele kleine Tasks erhöhen Overhead. Nutze Thread-/Prozess-Pools statt dauernd neue Threads zu erzeugen. Verwende sichere Kommunikationsmittel wie thread-safe Queues, Futures oder Promises statt roher Locks, wo möglich. Locks sind nötig, aber reduzieren oft die Skalierung — setze sie lokal und kurz ein.
Sprach- und Tool-Highlights:
- Python: multiprocessing, concurrent.futures.ProcessPoolExecutor, Joblib für Datenverarbeitung; bei I/O async/await oder aiohttp. GIL umgehen mit Prozessen oder C-Extensions.
- Java: ExecutorService, CompletableFuture, ForkJoinPool; gute Libraries für Parallel-Streams (Stream.parallel()).
- JavaScript: Web Workers (Browser), worker_threads (Node.js), oder einfach async I/O für viele gleichzeitige Verbindungen.
- C++: std::thread, std::async, OpenMP für Schleifenparallelisierung; für GPU-intensive Aufgaben CUDA oder OpenCL.
Wichtige Fehler, die du vermeiden solltest:
- Race Conditions: Gemeinsamer Zustand ohne Synchronisation führt zu falschen Resultaten. Teste mit deterministischen Daten, wenn möglich.
- Deadlocks: Vermeide zyklische Sperren oder nutze Timeout-Mechanismen.
- Zu feingranular: Viele kurze Tasks verschlechtern durch Kontextwechsel und Kommunikation.
Messung und Skalierbarkeit: Nutze einfache Benchmarks mit realen Daten. Amdahlsches Gesetz zeigt, dass der sequentielle Anteil die maximale Beschleunigung begrenzt. Wenn 20% des Codes nicht parallelisiert werden können, hilft auch ein 32-Kern-System nicht mehr als ~5x Beschleunigung.
Kurzer Check: 1) Miss die Engpässe. 2) Wähle Prozess- oder Thread-basiert je nach Workload. 3) Benutze Pools und hohe Abstraktionen (Futures, Promises). 4) Vermeide geteilten Zustand, messe wieder. Damit sparst du Zeit und verhinderst typische Parallelisierungs-Fallen.
Was bremst Python 2025 wirklich? Die GIL und Interpreter-Overhead. Wann es dich trifft, wie du es misst und konkrete Wege zu schnellerem Code – mit Praxis, Regeln und Benchmarks.
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