PHP ist keine allgemeine Programmiersprache wie Python oder Java. Es ist speziell dafür gebaut, Webseiten zu erstellen, die sich dynamisch verhalten. Wenn du eine Website besuchst, auf der sich Inhalte ändern, je nachdem, wer du bist oder was du suchst - das ist meistens PHP im Hintergrund. Es läuft auf dem Server, nicht im Browser. Das bedeutet: Du siehst nie den PHP-Code. Du siehst nur das Ergebnis - eine fertige Webseite.
PHP ist eine serverseitige Skriptsprache
Wenn du eine HTML-Seite aufrufst, sendet dein Browser einfach eine Anfrage und bekommt statischen Text zurück. Bei PHP passiert etwas anderes: Der Server führt den PHP-Code aus, bevor er die Seite an dich sendet. Der Code kann Daten aus einer Datenbank holen, Formulare verarbeiten oder Benutzer anmelden. Danach wird alles in normales HTML umgewandelt - und erst dann kommt es zu deinem Browser.
Das macht PHP ideal für Websites mit Benutzerkonten, Online-Shops oder Content-Management-Systemen wie WordPress. Fast 80 % aller Webseiten mit dynamischem Inhalt nutzen PHP irgendwo im Hintergrund. Das ist keine Schätzung - das sagt die jährliche Statistik von W3Techs. PHP ist nicht die neueste Sprache, aber sie ist immer noch die am weitesten verbreitete für Webentwicklung.
PHP ist keine Client-seitige Sprache
Viele denken, PHP und JavaScript seien gleich - weil beide oft zusammen vorkommen. Aber das sind zwei völlig verschiedene Welten. JavaScript läuft im Browser. Es kann Buttons klicken, Menüs einblenden oder Bilder wechseln, ohne die Seite neu zu laden. PHP hingegen arbeitet nur auf dem Server. Es kann nicht auf Klicks reagieren, solange der Benutzer nicht eine neue Anfrage sendet.
Das ist kein Nachteil. Es ist eine klare Aufteilung: PHP kümmert sich um Logik, Daten und Sicherheit. JavaScript kümmert sich um Benutzererlebnis und Interaktivität. Die beste Website nutzt beide - aber sie tun nicht dasselbe. PHP ist die Werkstatt, JavaScript ist der Maler, der die Farbe aufträgt.
PHP ist eine offene, interpretierte Sprache
PHP ist Open Source. Das bedeutet: Niemand zahlt dafür. Du kannst es kostenlos herunterladen, installieren und verwenden - für private oder kommerzielle Projekte. Es gibt keine Lizenzgebühren, keine versteckten Kosten. Das hat dazu beigetragen, dass es so weit verbreitet wurde.
Und es ist interpretiert, nicht kompiliert. Das heißt: Du schreibst den Code, speicherst ihn als .php-Datei, und der Server übersetzt ihn beim Aufruf in Echtzeit. Du musst nicht erst einen kompletten Build-Prozess durchlaufen, wie bei C++ oder Java. Das macht PHP schnell zum Testen und Ändern - besonders für Einsteiger.
PHP ist keine objektorientierte Sprache - aber sie kann es
PHP wurde ursprünglich als einfache Skriptsprache für Webseiten entwickelt. Früher schrieb man PHP hauptsächlich mit Funktionen und globalen Variablen. Heute ist das veraltet. Moderne PHP-Anwendungen nutzen objektorientierte Programmierung (OOP). Klassen, Objekte, Vererbung - das alles geht heute mit PHP.
Frameworks wie Laravel, Symfony oder CodeIgniter bauen auf OOP auf. Sie zwingen dich, strukturiert zu arbeiten. Sie verhindern, dass dein Code zu einem undurchsichtigen Wirrwarr wird. Wenn du heute PHP lernst, lernst du OOP. Es ist nicht die einzige Art, PHP zu schreiben - aber es ist die Art, mit der man professionelle Anwendungen baut.
PHP ist eng mit Webtechnologien verknüpft
PHP ist nicht isoliert. Es funktioniert nur im Kontext des Webs. Es spricht mit Datenbanken wie MySQL, PostgreSQL oder SQLite. Es liest und schreibt Dateien auf dem Server. Es kommuniziert mit APIs, verarbeitet JSON und XML, und arbeitet mit HTTP-Protokollen wie GET und POST.
Wenn du eine Anmeldung auf einer Website machst, dann:
- Der Browser sendet dein Passwort per POST an den Server.
- PHP nimmt die Daten entgegen, prüft sie auf Sicherheit.
- Es vergleicht das Passwort mit dem, was in der Datenbank gespeichert ist.
- Wenn alles stimmt, erstellt PHP eine Sitzung und sendet einen Cookie zurück.
- Dein Browser speichert den Cookie - und du bist eingeloggt.
Diese Schritte passieren alles mit PHP. Keine andere Sprache ist so eng mit diesem Prozess verknüpft. Das macht PHP zur perfekten Wahl, wenn du Webanwendungen bauen willst - und nicht nur eine App oder ein Desktop-Programm.
PHP ist nicht für alles geeignet
PHP ist kein Allheilmittel. Es ist nicht die beste Wahl, wenn du eine mobile App bauen willst. Es ist nicht ideal für Spieleentwicklung. Es ist auch nicht die schnellste Sprache für komplexe Berechnungen wie KI-Modelle oder Datenanalyse.
Wenn du eine App für iOS oder Android brauchst, dann verwendest du Swift, Kotlin oder React Native. Wenn du Daten analysieren willst, nimmst du Python. Wenn du eine Echtzeit-Chat-App bauen willst, ist Node.js oft besser geeignet.
PHP ist für etwas anderes da: für Webseiten, die Inhalte liefern, Benutzer verwalten und Transaktionen abwickeln. Es ist die Sprache der Content-Seiten, der Shops, der Foren, der Blogs - also der Dinge, die du jeden Tag benutzt.
PHP ist immer noch relevant - und wird es bleiben
Manche sagen, PHP sei tot. Das stimmt nicht. Es ist nicht mehr die Mode, aber es ist die Grundlage. WordPress, das über 43 % aller Webseiten antreibt, läuft auf PHP. Magento, Drupal, Joomla - alles PHP. Millionen von Webseiten weltweit hängen davon ab.
Und PHP hat sich weiterentwickelt. Seit Version 7 (2015) ist es deutlich schneller. Version 8 (2020) brachte moderne Features wie Union Types, Match-Ausdrücke und Just-In-Time-Compilation. Das macht PHP heute so leistungsfähig wie viele andere Sprachen - aber mit dem Vorteil: Es ist einfach zu hosten, billig zu betreiben und leicht zu lernen.
Wenn du heute anfängst, PHP zu lernen, lernst du nicht eine veraltete Sprache. Du lernst eine stabile, bewährte Technologie, die weiterhin die Welt des Webs antreibt. Du lernst, wie echte Webanwendungen funktionieren - nicht nur theoretisch, sondern praktisch.
Ist PHP eine Programmiersprache oder eine Skriptsprache?
PHP ist beides. Technisch gesehen ist es eine Skriptsprache, weil sie interpretiert und nicht kompiliert wird. Aber sie hat alle Merkmale einer vollwertigen Programmiersprache: Variablen, Funktionen, Schleifen, Klassen, Fehlerbehandlung. Der Unterschied zwischen "Programmiersprache" und "Skriptsprache" ist heute oft nur eine Frage der Verwendung - nicht der Fähigkeiten.
Warum verwenden viele Unternehmen PHP trotz neuerer Sprachen?
Weil es funktioniert. Tausende von Webanwendungen laufen seit Jahren stabil auf PHP. Die Kosten für einen Wechsel sind hoch - und der Nutzen oft gering. Außerdem gibt es eine riesige Community, viele fertige Lösungen und einfache Hosting-Optionen. Für viele Unternehmen ist das wichtiger als die neueste Technologie.
Kann man mit PHP auch Apps bauen?
Nicht direkt. PHP läuft auf Servern, nicht auf Handys. Aber du kannst mit PHP eine API erstellen, die deine App anspricht. Viele Mobile-Apps nutzen eine PHP-basierte Backend-API, um Daten abzufragen, Benutzer anzumelden oder Bestellungen zu verarbeiten. PHP ist also die unsichtbare Basis - nicht die sichtbare App.
Ist PHP sicher?
PHP selbst ist nicht unsicher - aber schlecht geschriebener PHP-Code kann es sein. Wenn du Benutzereingaben nicht validierst, kannst du Angriffe wie SQL-Injection oder XSS erleichtern. Moderne Frameworks wie Laravel oder Symfony bauen Sicherheit von Anfang an ein. Mit richtiger Handhabung ist PHP genauso sicher wie jede andere Sprache.
Sollte ich heute noch PHP lernen?
Ja - wenn du Webentwicklung lernen willst. PHP ist die einfachste Möglichkeit, dynamische Webseiten zu bauen. Du brauchst keine komplexe Entwicklungsumgebung. Du kannst mit einem einfachen Host und einem Texteditor anfangen. Und du wirst sofort Ergebnisse sehen. Es ist der beste Einstieg in die Welt der Server-seitigen Programmierung.
Wenn du anfängst, PHP zu schreiben, denk nicht daran, dass es alt ist. Denk daran, dass es funktioniert. Es ist die Sprache, die die meisten Webseiten am Laufen hält - und sie wird das noch lange tun.