Stehst du vor der Entscheidung: PHP oder Node.js? Beide Technologien sind noch immer stark im Einsatz - aber welche passt besser zu dir? Es geht nicht darum, welche „besser“ ist. Es geht darum, was du damit bauen willst, wie schnell du Ergebnisse sehen willst und wo du in ein paar Jahren stehen möchtest.
PHP ist immer noch überall
Wenn du denkst, PHP sei tot, liegst du falsch. Mehr als 77 % aller Webseiten mit bekannter Backend-Technologie nutzen PHP, laut W3Techs vom Mai 2025. Das sind nicht nur alte WordPress-Websites. Große Plattformen wie Facebook (früher), Wikipedia, Etsy und even Slack haben PHP-Teile in ihrer Infrastruktur. PHP läuft auf fast jedem Server - ohne komplizierte Konfiguration. Du brauchst keine Node.js-Laufzeit, keine Docker-Container. Nur einen Webserver mit PHP-Modul - und los.
PHP ist einfach zu starten. Du schreibst eine Datei mit echo "Hallo Welt";, legst sie auf einen Server, und schon siehst du dein Ergebnis. Kein Build-Schritt. Kein Package Manager. Kein JavaScript-Ökosystem, das dich mit 500 Abhängigkeiten überfordert. Das ist der große Vorteil: Du lernst schnell, was funktioniert. Und das ist besonders wichtig, wenn du neu in der Webentwicklung bist.
PHP hat auch starke Frameworks wie Laravel und Symfony. Laravel macht es dir leicht, eine ganze Website mit Authentifizierung, Datenbanken und APIs in wenigen Tagen aufzubauen. Viele Unternehmen in Europa, besonders in Deutschland und Österreich, haben Legacy-Systeme in PHP. Wer da einsteigt, findet sofort Jobs - auch als Junior.
Node.js ist die moderne Alternative
Node.js ist nicht eine Sprache. Es ist eine Laufzeitumgebung für JavaScript - und das macht es einzigartig. Du schreibst Frontend und Backend mit derselben Sprache: JavaScript. Das spart Zeit. Wenn du ein Formular im Browser erstellst und dann die gleiche Logik auf dem Server verwendest, musst du nicht zwei verschiedene Denkweisen lernen.
Node.js ist besonders stark bei Echtzeit-Anwendungen: Chat-Apps, Online-Spiele, Live-Dashboards. Warum? Weil es asynchron arbeitet. Während PHP jede Anfrage sequenziell bearbeitet, kann Node.js tausende gleichzeitige Verbindungen verwalten - ohne neue Prozesse zu starten. Das ist der Grund, warum Unternehmen wie Netflix, PayPal und LinkedIn Node.js nutzen.
Die Entwicklung mit Node.js ist aber komplexer. Du brauchst npm oder yarn, Pakete installieren, Konfigurationsdateien schreiben, Babel oder TypeScript einrichten, Webpack oder Vite konfigurieren. Das ist kein Nachteil - aber es ist ein Hindernis für Anfänger. Wenn du noch nie programmiert hast, kann das überwältigend sein.
Was baust du?
Wenn du eine einfache Website mit Blog, Kontaktformular und Produktdatenbank willst - PHP ist schneller. Mit WordPress oder Laravel hast du in zwei Tagen eine funktionierende Seite. Du musst nicht von Grund auf alles bauen. Das ist der große Vorteil von PHP: Es ist eine Lösung für das, was die meisten Unternehmen brauchen.
Wenn du aber eine App bauen willst, die viele Nutzer gleichzeitig bedient - wie eine E-Commerce-Plattform mit Live-Bestellstatus, Chat-Funktion oder Echtzeit-Preisaktualisierungen - dann ist Node.js die bessere Wahl. Du kannst mit Express.js oder NestJS eine API bauen, die mit React oder Vue.js im Frontend kommuniziert. Und wenn du später Mobile-Apps hinzufügst, nutzt du dieselbe API. Einmal bauen, überall nutzen.
Ein echtes Beispiel: Ein kleiner österreichischer Online-Shop hat 2024 von PHP auf Node.js gewechselt. Die Ladezeit sank von 4,2 auf 1,1 Sekunden. Die Serverkosten fielen um 60 %. Warum? Weil Node.js mit weniger Ressourcen mehr Anfragen bearbeitet. Aber: Sie brauchten drei Entwickler, um das System umzustellen. PHP hätte das in einer Woche mit einem Teilzeit-Mitarbeiter gemacht.
Jobmarkt: Was wird gesucht?
Der Jobmarkt in Österreich und Deutschland ist gemischt. In großen Unternehmen, Banken und Behörden ist PHP noch immer die Standard-Backend-Sprache. Viele Projekte sind seit 2010 in PHP geschrieben - und werden nicht ersetzt, nur gewartet. Du findest hier stabile, gut bezahlte Jobs, oft mit langfristigen Verträgen.
Startups, Tech-Unternehmen und Agenturen mit modernen Produkten bevorzugen Node.js. Hier wird oft mit TypeScript, Express, MongoDB und React gearbeitet. Die Gehälter sind oft höher - aber die Arbeitsbelastung auch. Du musst dich ständig weiterbilden. Neue Frameworks kommen alle 6 Monate.
Ein Datenpunkt aus Wien: Laut StepStone vom Oktober 2025 gibt es 1.200 Stellen für PHP-Entwickler und 980 für Node.js-Entwickler in Österreich. Aber: 70 % der Node.js-Stellen sind bei Firmen mit mehr als 100 Mitarbeitern. 85 % der PHP-Stellen sind bei KMUs mit 5-50 Mitarbeitern. Wenn du Flexibilität willst, ist Node.js der Weg. Wenn du Sicherheit willst, ist PHP die Wahl.
Wie lernst du am besten?
Wenn du kein Vorwissen hast, fange mit PHP an. Warum? Weil du sofort Ergebnisse siehst. Du schreibst ein Formular, speicherst es in der Datenbank, und schon hast du eine funktionierende Anwendung. Das gibt dir Selbstvertrauen. Du lernst die Grundlagen: HTTP, Datenbanken, Sessions, Formularvalidierung - alles mit klaren, einfachen Beispielen.
Wenn du schon JavaScript kennst - oder Frontend mit React oder Vue machst - dann springe zu Node.js. Du nutzt deine bestehenden Kenntnisse. Du baust eine API, die dein Frontend anspricht. Kein neues Denken nötig. Das ist der große Vorteil: Du verbindest das, was du schon kannst, mit dem Backend.
PHP lernst du mit Laravel. Node.js lernst du mit Express. Beide Frameworks sind gut dokumentiert. Aber: Laravel hat eine strukturierte, klare Architektur. Node.js lässt dir mehr Freiheit - und damit auch mehr Möglichkeiten, Dinge falsch zu machen.
Was passiert in 3 Jahren?
PHP wird nicht verschwinden. Es wird langsamer wachsen - aber weiterhin stabil sein. Die Version PHP 8.3 und 8.4 bringen Performance-Verbesserungen, bessere Typisierung und mehr Sicherheit. Unternehmen zahlen dafür, dass ihre Systeme stabil bleiben. Du wirst in 3 Jahren immer noch PHP-Jobs finden.
Node.js wächst weiter - aber nicht mehr so rasant wie vor 5 Jahren. Die Entwicklung hat sich stabilisiert. TypeScript ist jetzt fast Standard. Die großen Frameworks wie NestJS und Fastify machen Node.js zu einer professionellen Backend-Lösung. Aber: Die Komplexität steigt. Wer heute mit Node.js einsteigt, muss auch Docker, CI/CD, Monitoring und Cloud-Infrastruktur lernen. Das ist kein Nachteil - aber es ist ein anderer Pfad.
Wenn du dich für PHP entscheidest, wirst du ein Spezialist für stabile, langfristige Systeme. Wenn du dich für Node.js entscheidest, wirst du ein Teil eines schnellen, dynamischen Ökosystems. Beides ist legitim. Beides hat Zukunft.
Entscheidungshilfe: Welcher Pfad ist dein Weg?
- Wähle PHP, wenn: Du schnell Ergebnisse sehen willst, lieber klare Strukturen magst, in KMUs arbeiten willst, oder WordPress-Websites verwalten willst.
- Wähle Node.js, wenn: Du JavaScript schon kennst, Echtzeit-Apps bauen willst, in Startups oder großen Tech-Firmen arbeiten möchtest, und bereit bist, dich ständig weiterzubilden.
Es gibt keine falsche Wahl. Aber es gibt eine, die zu dir passt.
Soll ich zuerst PHP oder JavaScript lernen?
Wenn du komplett neu bist, fange mit PHP an. Du siehst schneller Erfolge, und die Konzepte (Formulare, Datenbanken, HTTP) sind leichter zu verstehen. Wenn du schon Webseiten mit HTML, CSS und JavaScript erstellst, dann gehe direkt zu Node.js - du nutzt deine bestehenden Kenntnisse.
Ist PHP noch sicher?
Ja, wenn du moderne Versionen wie PHP 8.3 oder 8.4 verwendest und Frameworks wie Laravel nutzt. PHP hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte bei Sicherheit und Typisierung gemacht. Probleme kommen meist von schlecht geschriebenem Code - nicht von der Sprache selbst.
Kann ich später von PHP zu Node.js wechseln?
Absolut. Viele Entwickler starten mit PHP, lernen dann JavaScript und wechseln später zu Node.js. Die Grundlagen - Datenbanken, APIs, Authentifizierung - sind überall gleich. Der Wechsel ist kein Rückschritt, sondern eine Erweiterung deiner Fähigkeiten.
Welches Framework ist besser: Laravel oder Express?
Laravel ist strukturierter - ideal für Anfänger und große Projekte. Express ist minimalistisch - du baust deine eigene Struktur auf. Laravel gibt dir mehr Handhabe, Express gibt dir mehr Freiheit. Beide sind gut - je nachdem, was du brauchst.
Muss ich TypeScript lernen, wenn ich Node.js verwende?
Nicht zwingend - aber fast alle professionellen Node.js-Projekte nutzen TypeScript heute. Es verhindert viele Fehler, macht den Code lesbarer und ist in der Industrie Standard. Wenn du ernsthaft in Node.js einsteigen willst, lerne TypeScript parallel.