Über PHP kursieren die wildesten Gerüchte – angeblich ist dieser Dinosaurier der Programmiersprachen längst ausgestorben. Wer heute eine Entwickler-Karriere starten will, stößt überall auf hippe Technologien: JavaScript, Python, Node.js. Kaum einer spricht noch über PHP, oder? Stimmt nicht ganz. Im Jahr 2023 sieht die Realität nämlich überraschend anders aus. Während manche auf Twitter das Ende prophezeien, laufen etliche der bekanntesten Websites und Tools der Welt weiter auf PHP. Wie oft hast du heute schon mit WordPress zu tun gehabt? Über 40% aller Websites werden laut einer Statistik von w3techs.com weiterhin mit dieser Software betrieben – und WordPress basiert komplett auf PHP. Da fragt man sich: Ist PHP nicht eigentlich ziemlich lebendig?
PHP zwischen Altlast und Geheimtipp: So relevant bleibt die Sprache wirklich
PHP wurde 1995 entwickelt – zu einer Zeit, als viele von uns höchstens Tamagotchis gefüttert haben. Kein Wunder also, dass viele Entwickler denken, das Teil könnte staubiger kaum sein. Überraschung: PHP spielt gerade in der Webentwicklung immer noch in der ersten Liga. Fast acht von zehn Websites, die eine serverseitige Sprache nutzen, setzen auf PHP. Darunter Riesen wie Wikipedia, Facebook (zumindest noch teilweise!), und Etsy. Du benutzt diese Seiten ständig, wahrscheinlich ohne zu ahnen, was da im Hintergrund läuft.
Natürlich, moderne Frameworks wie Laravel und Symfony haben der Sprache einen frischen Anstrich verpasst. Sie machen vieles übersichtlicher, strukturierter, sicherer. Es gibt regelmäßige Updates – im Dezember 2022 wurde Version 8.2 vorgestellt, 2023 folgten weitere Verbesserungen. Damit bleibt PHP technisch aktuell und schließt zu neueren Sprachen auf. Performance? Mit JIT (Just in Time)-Compiler und besserem Speicher-Management ist PHP deutlich schneller als früher. Für Shops, Blogs und Foren bleibt PHP oft erste Wahl. Nicht auszudenken, wie viele kleine Unternehmen täglich von PHP profitieren, ohne es zu wissen.
Wo liegt der Haken? Natürlich hat PHP auch seine Schwächen. Im Vergleich zu TypeScript oder Go wirkt manches altmodisch, und für APIs oder Echtzeitanwendungen gibt’s modernere Alternativen. Trotzdem: Wer Websites für kleinere Firmen, Agenturen oder NGOs baut, kommt an PHP kaum vorbei. Ein Blick in den Stellenmarkt zeigt: Vor allem in Deutschland und Österreich bleibt die Nachfrage nach PHP-Entwicklern stabil. Laut Stack Overflow Developer Survey 2023 wird PHP von rund 20% der professionellen Webentwickler genutzt – mehr als C#, Kotlin oder Swift. Und diese Zahlen fallen nicht gravierend.
PHP ist also weder tot noch peinlich. Speziell, wenn du dich auf WordPress, Drupal oder Magento spezialisieren willst, führt kein Weg dran vorbei. Wer lieber flexibel bleibt, nutzt Frameworks wie Laravel für schnelle Prototypen und skalierbare Anwendungen. Klar, das Gehalt für PHP-Entwickler schwankt je nach Branche: In der Webagentur weniger, in großen E-Commerce-Unternehmen gerne mal mit dicken Boni on top. Es lohnt sich definitiv, die Sprache nicht abzuschreiben.
Wo PHP heute punktet: Einsatzbereiche, Frameworks und wachsende Community
Klar, keiner will eine Sprache lernen, die kein Mensch mehr anwendet. Aber du wärst überrascht, wie viel Leben in der PHP-Community steckt. Wer 2023 auf PHP setzt, erkennt schnell: Es gibt eine richtige Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten. Schau dir mal an, was in der echten Welt passiert: Webseiten für kleine Cafés, Shops für lokale Labels, bis hin zu Social Media Projekten und riesigen Nachrichtenseiten – überall begegnet einem PHP. Viele dieser Seiten setzen auf bekannte CMS wie WordPress, Joomla oder Typo3, die allesamt tief in PHP verwurzelt sind.
Und auch wer ein eigenes Projekt starten will, findet gute Werkzeuge. Zum Beispiel Laravel, ein Framework, das zum Standard geworden ist, wenn’s um schnelles, sicheres Entwickeln geht. Laravel bringt Features wie Routing, Middleware, Templates, Datenbank-Migrationen und sogar eine einfache Benutzerverwaltung mit – da lacht das Entwickler*innen-Herz. Symfony legt den Fokus auf große Unternehmensprojekte und bringt ein starkes Ökosystem für modulare Lösungen mit. Manche Konzerne wie BlaBlaCar setzen auf Symfony, weil sich damit komplexe Anwendungen noch gut warten lassen.
Die Einstiegshürden bei PHP sind – gerade durch umfangreiche Dokumentationen und eine riesige Community – angenehm niedrig. Egal, ob du im Forum eine Frage stellst oder auf Stack Overflow nach Lösungen suchst: Selten ist man so schnell nicht mehr alleine mit einem Problem. Manche hacken erst mal eigene Tools zusammen, andere nutzen direkt Kompletthilfen aus dem Web.
Framework/CMS | Marktanteil weltweit | Aktive Community-Beiträge |
---|---|---|
WordPress | 43% | über 1.500.000/Monat |
Laravel | 8% | ca. 350.000/Monat |
Symfony | 4% | über 150.000/Monat |
Drupal | 2% | ca. 75.000/Monat |
Shopware/Magento | 3% | knapp 90.000/Monat |
Wer bereits ein bisschen Python oder JavaScript kann, kommt übrigens fix mit PHP zurecht: Die Syntax fühlt sich vertraut an, der Paradigmen-Mix zwischen prozedural und objektorientiert gibt viele Freiheiten. Und was viele vergessen – viele coole Open-Source-Projekte, von kleinen Analytics-Tools bis CRM-Software, setzen noch immer auf PHP. Meine persönliche Motivation: Mein Partner Florian ist Backend-Fan, bevorzugt Python – trotzdem haben wir gemeinsam ein Kaninchen-Feeding-Log für Hoppel in PHP gebastelt, weil’s einfach am schnellsten geht.
Berufseinsteiger und Teilzeit-Programmierer:innen freuen sich über die recht niedrigen Hosting-Kosten: Kaum eine andere Sprache lässt sich günstiger und mit weniger Aufwand aufs Web bringen. Selbst der Preis für Managed WordPress Hosting liegt durchschnittlich unter dem vergleichbarer Node.js- oder React-Projekte.

PHP lernen: Strategien, Tipps & typische Anfängerfehler
Bleibt die spannende Frage: Wie startet man 2023 am klügsten mit PHP? Mein Tipp: Setz dir von Anfang an ein konkretes Ziel. Versuch dich nicht an hundert Tutorials gleichzeitig, sondern baue ein echtes Projekt. Die klassischen "Hello World"-Beispiele langweilen schnell, da hilft es mehr, eine Mini-Website mit Kontaktformular oder To-Do-Liste zu bauen. Das motiviert – und du siehst, wie Code auf dem Server wirklich arbeitet.
Fehler passieren jedem. Wer neu einsteigt, vergibt meist zu viele Rechte bei Dateiberechtigungen (chmod 777 sollte nicht der Standard sein!), programmiert unbedacht SQL-Befehle direkt ins Script ("SQL Injection" lässt grüßen) oder verlässt sich auf alte Tutorials. 2023 gibt’s so viele Ressourcen – von der offiziellen PHP-Dokumentation über Udemy-Kurse bis zu deutschsprachigen YouTube-Kanälen. Auch für Fortgeschrittene ist viel dabei: Wer sich mit Composer (dem PHP-Paketmanager) und modernen Testing-Tools wie PHPUnit beschäftigt, merkt schnell, dass PHP sich kontinuierlich verbessert hat – und altbackene Codebeispiele aus 2012 meist keine gute Vorlage mehr sind.
Ein weiterer Trick: Halte dich an best practices, also bewährte Methoden, und lerne die Standard-Frameworks früh kennen. Nutzt du Laravel, profitierst du direkt von eingebauten Sicherheitsfeatures, intelligenter Fehlerbehandlung und sauberer Benutzerverwaltung. Anfänger sollten nie die Passwort-Hashing-Funktionen vergessen (password_hash statt md5 oder sha1), Datenbankzugriffe immer sauber über PDO vorbereiten und keinen Wildwuchs im Code akzeptieren.
- Suche dir ein aktuelles, umfassendes Tutorial.
- Veröffentliche dein erstes Projekt zeitnah online – es motiviert wahnsinnig, wenn Freunde und Familie schon erste Rückmeldungen geben.
- Code niemals alleine im stillen Kämmerlein! Gerade im PHP-Umfeld helfen Foren, Telegram-Gruppen oder Discord-Communities schnell weiter.
- Nimm PHP nicht als "Insellösung" wahr: HTML, CSS und JavaScript solltest du mindestens grob verstehen. Die besten dynamischen Seiten leben vom Zusammenspiel.
Übrigens: Ein echter Profitipp für Google-SEO sind immer noch sauber geschriebene PHP-Skripte im Backend, die Inhalte dynamisch liefern, Kombis wie PHP lernen sind auch 2023 immer noch ein Dauerbrenner in den Suchtrends.
Karriereaussichten, Jobchancen und Gehaltsaussichten mit PHP
Kein Mensch will ewig am eigenen Blog basteln. Am Ende geht’s vielen – seien wir ehrlich – auch ums Geldverdienen. Wie stehen die Chancen für Leute mit PHP-Skills? Aktuelle Statistiken von Stepstone.de zeigen: Im Juli 2025 finden sich in Deutschland über 2500 offene PHP-Stellen, teils 100% remote. Dabei reicht die Spanne vom kleinen Freelancer-Job, über Festanstellungen in Agenturen, bis zu großen Projekten im Bereich Fintech, E-Commerce oder Medienportal.
Die Gehaltsbänder unterscheiden sich nach Firmengröße und Region. In Metropolregionen winken Einsteiger-Gehälter ab 42.000 Euro, mit drei Jahren Berufserfahrung sind auch 52.000–65.000 Euro üblich. Freelancer rechnen inzwischen für einfache WordPress-Updates 50–80 Euro pro Stunde ab, Spezialisten für API-Entwicklung oder große Shop-Anbindungen kommen auch auf 100 Euro und mehr. Und der Aufstieg zum Teamlead oder Architekt ist – dank flacher Hierarchien in vielen PHP-Firmen – relativ greifbar.
Wer langfristig denkt, erweitert den Stack: Viele Firmen setzen auf Entwicklerinnen, die nicht nur PHP können, sondern zusätzlich ein bisschen JavaScript oder Python. Wer Laravel oder Symfony beherrscht, steigert nachweislich seine Chancen, auch in internationalen Teams Fuß zu fassen. Laut einer Studie von stackshare.io bleibt PHP unter den Top 6 Tech-Stacks im deutschsprachigen Raum, Tendenz recht konstant.
Wichtig bei Bewerbungen: Ein GitHub-Portfolio mit echten Projekten, eigene Plugins oder Themes für WordPress, vielleicht sogar Open-Source-Beiträge – das alles punktet deutlich mehr als rein theoretisches Wissen. Wer PHP kann, darf noch lange nicht als "von gestern" gelten: Gerade für Selbständige oder Quereinsteiger gibt’s kaum eine flexiblere Möglichkeit, an echte Aufträge zu kommen, schnell produktiv zu sein und sich innerhalb kurzer Zeit finanziell unabhängig zu machen. Wer sich klug spezialisiert – das zeigen nicht zuletzt die vielen erfolgreichen WordPress-Agenturen – verdient auch 2023 und 2024 noch gutes Geld.
Es gibt wohl keine Sprache, in der sich so viele pragmatische Lösungen in kurzer Zeit entwickeln lassen. Und wer weiß: Vielleicht landet dein künftiges Projekt schneller bei den großen Namen, als du denkst. Hoppel bleibt jedenfalls mit seinem Kaninchen-Futter-Tracker auf PHP – und ich auch.