14
Mai
2025

Niemand rollt so oft mit den Augen wie Entwickler, wenn jemand das Wort „PHP“ sagt. Der Ruf ist echt mies, obwohl PHP auf Millionen Webseiten läuft – WordPress, Facebook und Wikipedia zum Beispiel. Klingt erstmal erfolgreich, oder? Trotzdem gibt es ständig Läster-Posts und Memes à la „Nur Anfänger programmieren noch in PHP.“
Aber was steckt dahinter? Viele Entwickler sagen, dass sie lieber E-Mail-Support machen würden, als noch eine Zeile PHP zu schreiben. Irgendwie ist das doch komisch, wenn man weiß, wie viel PHP im Web steckt. Die Abneigung kommt nicht nur vom Hörensagen, sondern vor allem aus echten Erfahrungen mit vielen Altlasten und chaotischen Projekten. Wer mal an einer uralten Shopseite gesessen hat und stundenlang Bugs gesucht hat, weiß genau was gemeint ist. Aber trotzdem: Komplett schlecht ist PHP nicht – und wer’s richtig nutzt, kann sich viele Kopfschmerzen sparen.
- Typische Vorurteile gegen PHP
- Schwächen, die nicht wegzudiskutieren sind
- Stärken, die oft niemand sieht
- Wie ist PHP im Vergleich zu anderen Sprachen?
- Tipps für erfolgreiches Arbeiten mit PHP
Typische Vorurteile gegen PHP
Kaum eine Programmiersprache bekommt so viel Hate ab wie PHP. Die meisten Entwickler haben schon mal Sprüche gehört wie „PHP ist nur was für Amateure“ oder „Da kann ja jeder machen, was er will“. Was steckt hinter diesen Vorurteilen?
- PHP gilt seit Jahren als „Zusammengewürfeltes Chaos“ – vor allem wegen seiner historisch gewachsenen Syntax. Manche Funktionen erwarten die Argumente in einer anderen Reihenfolge. Wer von anderen Sprachen kommt, stolpert hier schnell über inkonsistente Benennungen.
- Der Ruf, unsicher zu sein, hängt PHP wie ein Klotz am Bein. Gründe: In älteren Versionen war es zu leicht, Datenbankabfragen mit gefährlichem Nutzerinput zu bauen. SQL-Injection und XSS waren für viele der erste PHP-Kontakt.
- Das „Copy-Paste-Problem“ nervt: Oft kursieren im Netz schlechte Code-Beispiele, die einfach übernommen werden. So entsteht schnell ein Haufen Spaghetti-Code, der kaum zu pflegen ist.
- Früher hieß es, PHP sei zu langsam. Das stimmt heute oft nicht mehr, aber der schlechte Ruf hält sich hartnäckig.
- Viele Anfänger steigen mit PHP ein – deshalb gibt’s viele alte, schlampig geschriebene Projekte. Wer sich da durchwühlen muss, versteht, warum erfahrene Coder oft gleich abwinken.
Ganz spannend: Eine Umfrage von Stack Overflow 2023 zeigt, dass PHP bei der Beliebtheit fast ganz unten landet – etwa 22% der Profis nutzen es noch regelmäßig.
Sprache | Beliebtheit bei Entwicklern (%) |
---|---|
JavaScript | 68 |
Python | 48 |
PHP | 22 |
Java | 33 |
Viele der Vorurteile haben einen wahren Kern, stammen aber von PHP-Versionen aus einer Zeit, in der Facebook noch in Studentenwohnheimen lief. Wer heute mit aktuellen PHP-Versionen arbeitet und modernen Code schreibt, merkt: So schlimm ist es nicht mehr.
Schwächen, die nicht wegzudiskutieren sind
Jede Sprache hat ihre Macken, aber bei PHP gibt es ein paar Dinge, die richtig auf die Nerven gehen – und die schon seit Jahren die gleichen sind. Das größte Problem: Die Sprache wurde ursprünglich ziemlich chaotisch entwickelt. Das merkt man zum Beispiel sofort an der inkonsistenten Namensgebung bei Funktionen. Mal kommt zuerst die Nadel, mal der Heuhaufen – ein echter Klassiker ist strpos()
(Nadel, Heuhaufen) versus array_search()
(Heuhaufen, Nadel). Wenn du da mehr als ein paar Zeilen schreibst, stolperst du garantiert.
Ganz ehrlich: Die Fehlersuche in älterem PHP-Code ist oft wie ein Blindflug. Fehler werden manchmal einfach verschluckt, Warnungen ignoriert oder tauchen erst in einem Unterordner auf, wenn alles schon im Eimer ist. Und ja, das ganze Thema Datentypen ist auch speziell – PHP ist extrem locker bei Typen. Damit passieren schnell unbemerkte Fehler, zum Beispiel wenn '123abc' plötzlich als Zahl gerechnet wird. Das ist bequem, aber eben auch gefährlich.
Hier ein paar typische Schwachstellen, die viele Entwickler abturnen:
- Sicherheitsprobleme: Früher war es super einfach, sich XSS- oder SQL-Injection-Lücken einzufangen. Klar, heute gibt es mehr Tools, aber viele Altprojekte sind immer noch unsauber.
- Kryptische Fehlermeldungen: Wer die mal gelesen hat, fühlt sich auf einer Geocaching-Tour. Ohne Google geht wenig.
- Legacy-Code: Viele Projekte sind schlecht dokumentiert, voller alter Hacks und riesigem Spaghetti-Code. Jeder Nachfolger zahlt drauf.
- Temporäre Lösungen: Projekte werden schnell mit Heftpflastern geflickt, statt sauber neu gebaut zu werden – weil PHP das so erlaubt.
Nicht vergessen sollte man, dass viele Hoster Jahrzehnte alte PHP-Versionen laufen lassen. Da hilft auch das beste Coding nicht, wenn der Server jede Sicherheitslücke offen lässt und moderne Features gar nicht kennt. Wer also PHP nutzt, muss ziemlich aufpassen und viel überprüfen.

Stärken, die oft niemand sieht
Auch wenn viele über PHP schimpfen, hat die Sprache ein paar richtig solide Vorteile, die im Alltag oft voll untergehen. Erstmal: PHP ist super schnell im Web eingebunden. Kaum eine andere Sprache bringt Webseiten so zügig zum Laufen. Nicht umsonst nutzen große Plattformen wie WordPress, Wikipedia und Facebook (teils für bestimmte Dienste) auch heute noch PHP. Bei Hosting-Anbietern gibt es fast immer alles Nötige vorinstalliert – das spart Zeit und Nerven, vor allem für kleinere Budgets oder wenn man schnell was live stellen will.
Ein echter Vorteil: PHP ist extrem einsteigerfreundlich. Wer einen Einstieg ins Programmieren sucht, kommt hier echt schnell zu ersten Ergebnissen. Die Fehlerausgaben sind im Vergleich zu Sprachen wie JavaScript oder Java recht leicht verständlich. Das motiviert, weil du ohne viel Vorwissen direkt siehst, was schiefgelaufen ist und wie du es besser machen kannst.
Die Community ist riesig. Egal, wie speziell dein Problem ist: Es gibt eigentlich immer irgendwo ein Tutorial, einen Blogbeitrag oder ein fertiges GitHub-Repo. Außerdem gibt es viele kostenlose Bibliotheken und Frameworks wie Laravel oder Symfony, mit denen man in kurzer Zeit stabile Anwendungen bauen kann. Und mal ehrlich: Dokumentation ist bei PHP meistens echt verständlich geschrieben.
Praktisch: Mit PHP kannst du fast jede Datenbank ansteuern. Egal ob MySQL, PostgreSQL, SQLite oder sogar Oracle – alles ist mit Bordmitteln machbar. Es gibt kaum Umsatzfallen, und jede Hosting-Bude unterstützt PHP direkt ab Werk.
Hier mal ein kurzer Datenvergleich, wie verbreitet PHP im Web wirklich ist (Daten vom W3Techs-Report 2024):
Sprache | Marktanteil weltweit |
---|---|
PHP | 76,3 % |
ASP.NET | 7,2 % |
Ruby | 3,1 % |
Java | 2,4 % |
Das zeigt: Trotz des Geredes nutzen viele Profis PHP. Wenn du Wert auf schnellen Einstieg, große Hilfestellung und Vielseitigkeit legst, ist PHP kein schlechtes Handwerkszeug.
Wie ist PHP im Vergleich zu anderen Sprachen?
Wenn du „PHP vs. andere Sprachen“ bei Google eintippst, bekommst du oft hitzige Threads statt klarer Fakten. Aber mal Tacheles: Wie schneidet PHP wirklich ab, wenn man Webentwicklung ernst meint? Die einen schwören auf Python, die anderen auf JavaScript (Node.js) oder Ruby – und natürlich gibt's noch Java oder Go. Jedes Lager behauptet, dass ihr Liebling alles besser kann. Aber stimmt das?
PHP wurde quasi fürs Web gebaut. Deshalb bekommt man viele Dinge extrem schnell zum Laufen, zum Beispiel einen Blog oder eine Formulareingabe. Das geht mit Node oder Java schon umständlicher. Andererseits ist PHP oft weniger elegant beim modernen Handling von Daten, und viele Entwickler finden die Sprache inkonsistent – zum Beispiel weil Funktionen unterschiedlich benannt sind oder Argument-Reihenfolgen nicht einheitlich sind. Andere Sprachen wie Python punkten da mit klarerem Syntax und besserem Fehler-Handling.
Im Performance-Vergleich hängt PHP inzwischen gar nicht mehr so hinterher wie früher. Seit PHP 7 und 8 ist es deutlich schneller, der Abstand zu Node.js oder Go ist zwar noch da, aber weniger dramatisch als viele denken. JavaScript auf dem Server (Node.js) ist gerade für Echtzeit-Anwendungen schöner, aber PHP brilliert in klassischen Web-Workflows trotzdem noch mit einfacher Integration und günstigen Hosting-Angeboten (bei fast jedem Provider!).
Sprache | Stärken | Schwächen |
---|---|---|
PHP | Einfache Web-Integration, riesige Community, günstiges Hosting, viele CMS | Alte Syntaxprobleme, weniger elegant, Durcheinander bei Legacy-Code |
Python | Klare Syntax, beliebt bei Startups und KI, große Bibliotheken | Langsamer als Kompiliersprachen, teurere Hoster |
Node.js (JavaScript) | Asynchrone Programmierung, eine Sprache für Front- und Backend | Mühsam für Einsteiger, Callbacks können komplex werden |
Java | Schnell, skalierbar, stark typisiert, Firmen setzen seit Jahrzehnten drauf | Mehr Schreibarbeit, schwerfälliger für kleine Webprojekte |
Ruby | Schnelles Prototyping, sauberer Code, beliebt für Startups | Performance schwächer, weniger verbreitet als PHP |
Ein oft übersehener Vorteil von PHP: Man findet gefühlt für jedes Problem einen StackOverflow-Post. Das mag bei modernen Sprachen wie Go oder Rust nicht so einfach sein, weil es weniger Vorlagen und Doku gibt. Was den Einstieg angeht, gibt sich PHP keinerlei Blöße: Aufsetzen, losprogrammieren, fertig. Trotzdem: Wer große, komplexe Anwendungen schreibt, stößt schnell an die alten Grenzen. Für klassische Websites bleibt PHP aber ein solides Werkzeug, solange man sich an die modernen Standards hält.

Tipps für erfolgreiches Arbeiten mit PHP
Wer mit PHP arbeiten will, sollte ein paar Dinge beachten, damit die Arbeit nicht im Chaos endet. Viele Probleme lassen sich mit cleveren Tools, modernen Methoden und klaren Spielregeln vermeiden. Hier die wichtigsten Erfahrungen aus zig echten Projekten:
- Saubere Code-Struktur: Unübersichtlicher Spaghetti-Code ist in PHP leider fast schon Tradition. Wer auf klare Verzeichnisse achtet, autoloading nutzt und nach Standards wie PSR-12 arbeitet, tut sich einen riesigen Gefallen.
- Nutze Composer: Composer ist das Tool in der PHP-Welt, wenn es um Abhängigkeiten und Paketmanagement geht. Damit verschwinden viele Update- und Kompatibilitätsprobleme wie von selbst.
- Aktuelle PHP-Versionen einsetzen: Viele „typische“ Sicherheitslücken und Bugs sind aus alten PHP-Versionen bekannt. Einfach mal auf PHP 8.2 oder neuer upgraden – laut offizieller Statistik nutzen aber noch über 57% aller Seiten veraltete Versionen!
- Richtige Fehlerbehandlung: Immer Exceptions nutzen und Fehler nicht einfach ignorieren. Tools wie Monolog helfen beim Logging.
- Web-Frameworks machen leichter: Wer Laravel, Symfony oder Slim nutzt, spart sich unendlich viel Ärger. Eigene Lösungen lohnen sich fast nie, wenn es um Struktur, Authentifizierung oder APIs geht.
- Automatisierte Tests schreiben: PHPUnit ist das Standard-Tool. Wer damit früh anfängt, erlebt bei Änderungen fast keine bösen Überraschungen mehr.
Im Alltag hilft es auch enorm, sich an einen klaren Deployment-Prozess zu halten. Viele legen Änderungen direkt auf den Produktiv-Server – das ist fast immer ein Rezept für Stress.
Tool/Framework | Einsatzzweck | Beliebtheit (2024) |
---|---|---|
Composer | Paketverwaltung | 95% |
Laravel | Allround-Framework | 65% |
PHPUnit | Testing | 82% |
Symfony | Enterprise-Projekte | 30% |
Noch ein Tipp zum Schluss: Wer neu im Team ist, sollte gleich zu Beginn auf Code-Reviews bestehen. Das spart später viele Diskussionen und verhindert, dass jeder „sein eigenes Süppchen“ kocht.
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