Im Jahr 2025 stellt sich immer noch die Frage: PHP lohnt sich noch? Viele sagen, es sei tot. Andere sagen, es läuft auf 77 % aller Webseiten. Wer hat recht? Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen - und sie ist viel praktischer, als die Polemik suggeriert.
PHP ist nicht tot - es ist unsichtbar
PHP ist nicht wie eine alte Konsolenanwendung, die nur noch von Enthusiasten gepflegt wird. Es ist überall. WordPress, Drupal, Magento, Joomla - diese Namen klingt dir bekannt? Alle laufen auf PHP. Laut W3Techs laufen über 78 % aller Websites, die eine Content-Management-System nutzen, auf PHP. Das sind nicht nur kleine Blogs - das sind große Unternehmen, Regierungsportale, Online-Shops mit Millionen von Produkten. In Österreich allein nutzen über 60 % der mittelständischen Webagenturen PHP für neue Projekte, weil es stabil, kostengünstig und leicht zu warten ist.
PHP 8.2 und 8.3 haben die Sprache komplett verändert. Kein Vergleich mehr mit dem PHP aus dem Jahr 2010. Heute gibt es strenge Typisierung, Union Types, Named Arguments, und eine Performance, die fast an Python heranreicht. Ein einfacher API-Endpunkt mit PHP 8.3 läuft 40 % schneller als mit PHP 7.4 - und das ohne Framework. Das ist kein kleiner Schritt. Das ist eine Revolution.
Warum lernen, wenn JavaScript alles kann?
Die häufigste Gegenfrage lautet: „Warum PHP, wenn ich mit JavaScript (Node.js) alles machen kann?“ Das klingt logisch - bis du die Realität siehst.
Node.js ist großartig für Echtzeit-Apps, Chat-Systeme oder Microservices. Aber für eine einfache Website mit Blog, Kontaktformular und Produktdatenbank? PHP ist schneller, einfacher und billiger. Du brauchst keinen Server mit Node.js-Cluster, keine Docker-Konfiguration, keine komplexe Build-Pipeline. Ein einfacher Shared-Host mit PHP-Unterstützung kostet 3 Euro im Monat. Ein Server mit Node.js? Mindestens 15 Euro - und du musst ihn selbst warten.
Und dann gibt es noch die Tatsache: 90 % der Webentwickler, die Jobs in Österreich, Deutschland oder der Schweiz suchen, brauchen PHP-Kenntnisse. Nicht weil sie es lieben - sondern weil die Kunden es verlangen. Die meisten kleinen und mittleren Unternehmen haben keine Budgets für teure Node.js-Entwickler. Sie brauchen jemanden, der WordPress anpasst, ein WooCommerce-Plugin schreibt oder ein altes Magento-System repariert. Und dafür braucht man PHP.
PHP ist kein Anfänger-Framework - aber ein Anfänger-Friend
Einige sagen: „PHP ist unstrukturiert.“ Stimmt - wenn du es so schreibst wie 2005. Aber heute? Du kannst mit PHP 8.3 und Composer ein Projekt aufbauen, das genauso sauber ist wie ein Laravel- oder Symfony-Projekt. Du kannst Tests schreiben, Dependency Injection nutzen, Clean Architecture anwenden. PHP ist nicht mehr das wild west der Programmierung - es ist ein professionelles Werkzeug.
Und für Anfänger? PHP ist leichter als Java oder C#. Du schreibst eine Datei, speicherst sie als .php, lädst sie auf einen Server - und sie läuft. Kein Compiler. Kein Build-Prozess. Keine 10 Schritte, bevor du „Hallo Welt“ siehst. Das ist der größte Vorteil: Du lernst schnell, du siehst Ergebnisse schnell - und das motiviert.
Was kannst du mit PHP wirklich machen?
PHP ist nicht nur für WordPress. Hier sind echte Beispiele aus 2025:
- APIs für mobile Apps: Viele Apps in Europa nutzen PHP-Backends, weil sie stabil und billig zu hosten sind. Ein kleiner Shop mit 10.000 Nutzern? PHP mit Laravel und PostgreSQL ist perfekt.
- E-Commerce-Systeme: Magento (Adobe Commerce) und Shopware laufen auf PHP. Shopware 6 ist ein modernes, headless-fähiges System - und komplett in PHP geschrieben.
- Automatisierungen: Viele Unternehmen in Wien nutzen PHP-Skripte, um Daten aus Excel zu importieren, Rechnungen zu generieren oder Bestellungen an Lager zu senden. Kein teures ERP-System - nur ein PHP-Skript, das einmal am Tag läuft.
- Legacy-Systeme: 40 % der Webseiten in Österreich laufen auf PHP 7.x. Diese Systeme müssen gewartet, gesichert und modernisiert werden. Wer das kann, hat Arbeit - und zwar langfristig.
PHP vs. andere Sprachen - die Realität
Ein Vergleich hilft. Hier sind die Fakten:
| Aspekt | PHP | Python | JavaScript (Node.js) |
|---|---|---|---|
| Einstieg für Anfänger | Sehr einfach - sofortige Ergebnisse | Einfach, aber mehr Theorie nötig | Mittelschwer - viele Tools nötig |
| Hosting-Kosten (kleine Website) | 3-8 €/Monat | 10-20 €/Monat | 15-30 €/Monat |
| Verbreitung bei CMS | 78 % | 5 % | 12 % |
| Jobangebote in DACH-Region | Hohe Nachfrage - besonders für Wartung | Hohe Nachfrage - besonders für Data Science | Hohe Nachfrage - besonders für Apps |
| Performance (aktuell) | Sehr gut (PHP 8.3) | Mittel | Gut - aber nur mit Optimierung |
| Framework-Ökosystem | Laravel, Symfony, CodeIgniter | Django, Flask | Express, NestJS |
Was siehst du? PHP ist nicht die „modernste“ Sprache - aber sie ist die praktischste für den Großteil der Webentwicklungsaufgaben. Wenn du ein kleines Unternehmen berätst, eine Website aufsetzt oder ein CMS anpasst - PHP ist oft die beste Wahl. Nicht weil es cool ist - sondern weil es funktioniert.
Was lernst du wirklich, wenn du PHP lernst?
PHP ist kein Endziel - es ist ein Tor. Wenn du PHP lernst, lernst du:
- Wie Webserver und HTTP funktionieren
- Wie Datenbanken mit SQL interagieren
- Wie Formulare, Sessions und Cookies arbeiten
- Wie man Sicherheit in Webanwendungen umsetzt (XSS, SQL-Injection, CSRF)
- Wie man mit Composer Abhängigkeiten verwaltet
- Wie man mit REST-APIs arbeitet
Diese Grundlagen brauchst du - egal ob du später zu Python, JavaScript oder sogar Rust wechselst. PHP lehrt dich, wie das Web wirklich funktioniert - nicht wie ein Framework es vorgibt.
Wann lohnt sich PHP nicht?
PHP ist nicht für alles geeignet. Vermeide es, wenn du:
- Eine Echtzeit-App mit 10.000 gleichzeitigen Verbindungen baust (da ist Node.js oder Go besser)
- Datenanalyse oder KI-Modelle implementieren willst (Python ist hier König)
- Mobile Apps mit nativer Leistung brauchst (React Native, Flutter, Swift)
- Ein Start-up mit globalem Wachstum planst - und du willst die schnellste Tech-Stack-Entwicklung
Das sind alles legitime Szenarien. Aber sie sind selten. Die meisten Menschen, die PHP lernen wollen, brauchen es nicht für die nächste Unicorn-App - sie brauchen es, um einen Job zu finden, eine Website zu bauen oder ein altes System zu retten.
Wie fängst du an?
Wenn du entschieden hast, PHP zu lernen - hier ist der praktische Weg:
- Installiere XAMPP oder Local by Flywheel - das ist dein lokaler Server.
- Erstelle eine Datei
index.phpmit<?php echo "Hallo Welt"; ?>- und öffne sie im Browser. - Lerne die Grundlagen: Variablen, Schleifen, Funktionen, Arrays.
- Verbinde dich mit einer MySQL-Datenbank - lerne SELECT, INSERT, UPDATE.
- Erweitere mit Laravel: Installiere es mit Composer, baue ein einfaches Blog-System.
- Arbeite mit einer echten Aufgabe: Ändere ein WordPress-Theme, schreibe ein einfaches Kontaktformular mit Validierung.
Das ist alles - kein komplexer Kurs, kein teures Buch. Du brauchst nur eine Idee und 20 Stunden Zeit. In einem Monat kannst du eine funktionierende Website bauen - und das mit PHP.
Die Zukunft von PHP
PHP wird nicht verschwinden. Es wird weiterhin in den Hintergründen laufen - genau wie die Elektrizität. Du siehst sie nicht, aber ohne sie läuft nichts.
Die PHP-Community ist aktiv. Neue Versionen kommen alle 6 Monate. Der Core-Team arbeitet mit den großen Frameworks zusammen. Die Sicherheitsupdates sind schnell. Die Dokumentation ist besser als je zuvor.
Und wenn du dich fragst: „Soll ich PHP lernen, wenn ich 18 bin?“ - dann ja. Nicht weil es der Trend ist. Sondern weil es dir die Grundlagen gibt, die du überall brauchst. Und weil es dir Jobs gibt - viele davon - in kleinen Unternehmen, in Agenturen, in öffentlichen Einrichtungen.
PHP ist kein Auslaufmodell. Es ist eine stabile, leistungsfähige, verbreitete Sprache - und sie wird es noch lange bleiben. Wer sie kann, hat Arbeit. Wer sie nicht kann, muss auf andere warten - und oft teuer bezahlen.
Ist PHP noch sicher in 2025?
Ja - wenn du aktuelle Versionen verwendest (PHP 8.2 oder 8.3) und Sicherheitsupdates installierst. PHP hat in den letzten Jahren massive Fortschritte bei der Sicherheit gemacht: strikte Typisierung, bessere Fehlerbehandlung, integrierte Funktionen gegen SQL-Injection und XSS. Das Problem ist nicht PHP - das Problem ist schlecht geschriebener Code. Ein modernes PHP-Projekt mit Laravel oder Symfony ist sicherer als viele alte JavaScript-Apps.
Kann ich mit PHP ein Startup gründen?
Ja - aber nur, wenn du dich auf ein Nischengeschäft konzentrierst. Viele erfolgreiche Unternehmen, wie Etsy oder Wikipedia, begannen mit PHP. Heute ist es schwieriger, weil Investoren oft auf „moderne“ Technologien setzen. Aber wenn du mit PHP eine funktionierende Lösung baust, die Kunden brauchen, kannst du sie später umschreiben - oder verkaufen. PHP ist ein hervorragendes Werkzeug, um schnell zu testen und zu validieren - ohne hohe Kosten.
Wie hoch ist das Gehalt als PHP-Entwickler in Österreich?
Ein Anfänger verdient zwischen 35.000 und 45.000 € pro Jahr. Mit 3-5 Jahren Erfahrung und Kenntnissen in Laravel oder Symfony liegt das Gehalt zwischen 50.000 und 65.000 €. In Wien und Graz sind die Gehälter etwas höher als im ländlichen Raum. PHP-Entwickler, die auch WordPress, WooCommerce oder Shopware beherrschen, haben oft bessere Chancen - weil sie sofort produktiv sind.
Soll ich PHP lernen, wenn ich schon JavaScript kann?
Ja - aber nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung. JavaScript ist stark für Frontend und Echtzeit-Apps. PHP ist stark für Backend, CMS und Content-basierte Systeme. Wer beides kann, ist in der Lage, ganze Webprojekte zu übernehmen - vom Design bis zur Datenbank. Viele Jobs verlangen genau das: jemanden, der WordPress anpasst, ein Backend mit PHP baut und die Schnittstelle zu React versteht. Das macht dich wertvoller.
Gibt es noch Jobs für PHP-Entwickler?
Absolut. In Österreich gibt es Hunderte von Stellenanzeigen für PHP-Entwickler - besonders für Wartung, Migration und Anpassung bestehender Systeme. Viele Unternehmen haben alte PHP-Systeme, die nicht mehr von den ursprünglichen Entwicklern betreut werden. Diese Lücke ist riesig. Und die Nachfrage ist höher als das Angebot. Wenn du PHP kannst, wirst du nicht gesucht - du wirst kontaktiert.
Was kommt als Nächstes?
Wenn du PHP gelernt hast, ist der nächste Schritt klar: Lerne Laravel. Es ist das modernste PHP-Framework - und es macht PHP zu etwas, das du wirklich lieben wirst. Danach kannst du dich in Richtung API-Entwicklung, Docker, oder sogar Headless CMS bewegen. PHP ist nicht das Ende - es ist der Anfang eines breiten Weges.
Die Welt braucht nicht mehr „coole“ Sprachen. Sie braucht Menschen, die funktionierende Systeme bauen - schnell, sicher, günstig. PHP ist eine dieser Sprachen. Und wenn du sie lernst, lernst du nicht nur eine Technologie - du lernst, wie das Web wirklich funktioniert.