Hast du dich je gefragt, warum eine der populärsten Programmiersprachen der Welt „Python“ heißt? Die meisten erwarten vielleicht eine langweilige Geschichte mit gefährlichen Schlangen, da das Python-Logo tatsächlich eine gelbe und eine blaue Zeichentricksnake zeigt. Die eigentliche Story ist viel kurioser – und hat eigentlich überhaupt nichts mit Schlangen zu tun.
Die verrückte Namensgebung: Monty Python statt Giftschlange
Die klassische Annahme: Entwickler stehen auf verrückte Tiernamen, und so wurde eben aus den Schlangen der Name der Sprache – praktisch wie bei Perl oder Ruby. Aber das ist kompletter Quatsch. Der wirkliche Grund, warum Python Python heißt, liegt auf der britischen Insel und ist knallbunt statt furchteinflößend. In den späten 1980ern arbeitete Guido van Rossum an einer neuen Skriptsprache. Er suchte nach einem kurzen, prägnanten Namen, der angenehm klingt und sich einfach tippen lässt – aber vor allem auch Spaß macht.
Guido war großer Fan der britischen Comedy-Truppe „Monty Python“. Während er am sogenannten „Amsterdam Distribution“ arbeitete, sah er oft deren Show „Monty Python’s Flying Circus“ im Fernsehen oder als VHS – und genau in dieser Stimmung zwischen britischem Nonsense und lockerem Umgang mit Programmieren kam ihm die zündende Idee: Warum nicht Python? Der Name ist kurz, lässt sich super merken und ist alles andere als steif.
Das Ziel: Die Sprache sollte genauso unkompliziert, flexibel und witzig sein wie die Sketches seiner Comedy-Helden – für Anfänger einladend und für Profis angenehm zu verwenden. Man merkt schnell, dass das Lebensgefühl der britischen Komiker eine Menge Subkultur und Humor in die Philosophie der Sprache gebracht hat. Guido selbst erwähnte mal in einem Interview:
„Ich wollte, dass Python Spaß macht. Ich denke, Humor ist eine großartige Hilfe beim Lernen und Lehren, und Monty Python ist für mich das Beste, was es gibt.“
Wer in der offiziellen Dokumentation oder in Python-Tutorials nach Referenzen auf Monty Python sucht, findet witzige Hinweise auf Spam (bitte an den berühmten Spam-Sketch denken!), Knights who say Ni!, und anderen Kultsprüchen aus dem Flying Circus. Man findet auch oft Gags in den offiziellen Beispielen, die direkt auf Monty Python anspielen. Für Insider ist das fast schon ein Markenzeichen der Python-Community. Also: Python heißt Python, weil Humor für den Gründer wichtig war. Keine Schlangen-Obsession, sondern Comedy-Codekunst.
Wie der Name die Denkweise der Community geprägt hat
Entwicklerkulturen werden oft von ihren Gründungsgeschichten geformt. Auch bei Python ist das keine Ausnahme. Statt Elitedenken oder superseriöser Professionalität zog sich der lockere, offene Charakter wie ein roter Faden durch die ganze Community. Der berühmte „Zen of Python“ (ein Manifest von 19 Leitprinzipien für gutes und schönes Python) zeigt das schon im Ton: Weniger ist mehr, Klarheit vor Cleverness, Fehler sollen laut schreien statt leise schleichen.
Viele Python-Entwickler berichten bis heute, dass sie wegen der zugänglichen Spracheingabe zur Community gestoßen sind. Hier gibt es selten Besserwisserei oder Barrieren – ganz im Gegenteil: Die Python-Philosophie lebt vom Anteilnehmen, Teilen von Lösungen, gemeinsames Ausprobieren, und, na klar, auch über den ein oder anderen Monty-Python-Gag zwischendurch. Die Mailinglisten sind berüchtigt für ihren schrägen Humor und ihre Herzlichkeit. Ein berühmter Python-Insider-Gag ist sogar das „import this“, das jedem Python-Neuling gleich ein Manifest poetischer und witziger Grundregeln über den Interpreter ausspuckt.
Das zeigt: Ein scheinbar lustiger Name hat ganz realen Einfluss darauf, wie Leute miteinander umgehen. Anfänger fühlen sich eingeladen, Querdenken ist gefragt, und es herrscht Toleranz für „verrückte“ Ideen. Wer sich in anderen Entwickler-Communities manchmal wie in einer steifen Schulklasse fühlt, merkt in Python-Gruppen sofort, dass alles etwas lockerer läuft – ganz nach dem Vorbild von Monty Python’s anarchischem Humor. Diese Offenheit macht Python sogar attraktiver für Einsteiger, Wissbegierige und auch für Menschen aus Bereichen außerhalb der Informatik, etwa Biologie oder Kunst.
Lustig: Sogar manche Standard-Bibliotheken sind Namen oder Code-Schnipsel aus dem Monty-Python-Universum gewidmet. Zum Beispiel gibt es das „spam“-Modul, das tatsächlich nach dem berühmten Sketch benannt ist. Auch Jokes wie „eggs“ und „beans“ tauchen als Funktionsnamen auf. Checker werden sagen, bei anderen Sprachen ist das anders: Java? Kaffee. C++? Technischer geht’s kaum. Aber Python? Wer will da noch zurück?

Tipps und interessante Fakten rund um Python-Namen
Wenn du mit Python durchs Internet surfst oder in Foren stöberst, wirst du immer wieder an die Wurzeln der Sprache erinnert. Die Symbole auf dem Logo – klar, das sind Schlangen. Aber tatsächlich war das erst viel später die logische Konsequenz. Die ursprüngliche Website zeigte einen bunten Papagei – ja, so wenig Schlangenthema war damals dabei! Erst als immer mehr Menschen Python als Schlangensprache interpretierten, haben die Designer die Doppel-Schlange als unverwechselbares Logo genommen. Auch bei Merchandise, Aufklebern und Fan-Art kommunizieren viele mit Gags aus Flying Circus und mit lustigen Snake-Referenzen.
Egal ob in offiziellen Python-Konferenzen oder bei den zahllosen Meetups weltweit – Gags und Wortspiele rund ums Thema Python sind Standard. Legendär ist auch das „PyCon“-Konferenzmaskottchen, das bodenständige Python-Maskottchen „Pythoni“ (eine plüschige Schlange mit roten Bäckchen). Aber auch das Add-on-System von Python – die „Pip“ – spielt ein bisschen mit Humor, da es wörtlich „Pip Installs Packages“ heißt.
Kreatives Namens-Bewusstsein ist nicht nur ein Gimmick, sondern hat echte Auswirkungen auf die Kreativität von Programmierern. Das siehst du zum Beispiel daran, was alleine mit dem Namen „Python“ in der IT gemacht wird: Von „PyLadies“ (eine Community von Frauen in Python) über „PyWeek“ (eine Coding-Challenge) bis hin zum berühmten „PyPI“ (dem zentralen Python-Paket-Index).
Kleiner Tipp für Anfänger: Wenn du mal auf witzige Begriffe in der Dokumentation stößt, schau ruhig nach, ob es ein Monty-Python-Sketch ist. Meistens findest du zu jedem schrägen Begriff ein YouTube-Video, das dir nicht nur die Herkunft, sondern auch ein Lächeln ins Gesicht zaubert!
Python heute – weltweit geliebt, kreativ genutzt
Heute ist Python eine der wichtigsten Sprachen überhaupt. Sie wird an Schulen und Universitäten weltweit als erste Programmiersprache gelehrt. Python kommt im Alltag in wissenschaftlicher Forschung, KI-Entwicklung, Webanwendungen und sogar in der Astronomie und in der Kunst zum Einsatz. Aber egal, wie groß und bekannt Python geworden ist: Die entspannte, menschliche und humorvolle Grundstimmung ist immer noch spürbar.
Guido van Rossum, der „Benevolent Dictator for Life“ (so nannte er sich selbst viele Jahre lang scherzhaft), hat Python nie als statisches Monument verstanden: „Python sollte sich immer weiterentwickeln und dabei Spaß machen. Ich bin überzeugt: Solange Entwickler Freude am Coden haben, machen sie die besten und kreativsten Lösungen.“ Diese Haltung steckt in fast jedem Winkel der Python-Community.
Auch wenn der Name längst in Millionen von Projektdateien um den Globus rauscht, bleibt die Sprache trotzdem erfrischend anders als viele ihrer „techigen“ Kollegen. Selbst große Tech-Konzerne wie Google oder Dropbox setzen Python im produktiven Alltag ein. Die Offenheit und das kreative Flair, die der Name seit jeher transportiert, färben ab – auch auf Unternehmen, die bislang als konservativ galten.
Für viele hat „Python“ weit mehr als nur einen hübschen Klang. Der Name ist so etwas wie ein Symbol für „Hey, nimm’s locker, sei kreativ und hab Spaß beim Coden.“ Im Übrigen zeigt der Blick in die offiziellen Styleguides oder Foren, dass Humor weiter zur DNA gehört. Du wirst kaum toxische Debatten finden, sondern eher humorvolle Hinweise und Hilfestellungen. Ein bisschen wie eine große, offene WG – bloß viel virtuell, aber mindestens so bunt wie Monty Pythons Flying Circus.
Wer also Python nutzt und vielleicht an seinem ersten Hello-World-Projekt sitzt, sollte sich immer an den Gründungsgeist erinnern: Nicht immer alles zu ernst nehmen, auch mal einen Gag machen, mutig eigene Wege gehen – und verdammt nochmal, Spaß dabei haben. Denn dafür steht Python, und der Name bringt das auf den Punkt!